Chefdenker - Römisch Vier

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Stil/Spielzeit: Deutschpunk (38:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Trillerfisch / Cargo (12.11.10)
Bewertung: 7,5/ 10

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Da mir die vor kurzem besprochene neue KNOCHENFABRIK nicht ausreicht, müssen jetzt CHEFDENKER herhalten, wo wieder mal Sänger Klaus seine abgedrehten Geschichten erzählt. Und im direkten Vergleich zu KNOFA klingt diese Kölner Band noch mal etwas assiger – aber das ist gar nicht negativ gemeint.

Hier wird der Harz IV Lebensstil, Drogenmissbrauch, Alkoholismus etc. abgefeiert – aber in wie weit man das ernst nehmen sollte, ist nicht so wirklich klar. Vielleicht sowas wie die KIZ des Deutschpunks. Und wieder im Gegensatz zu seiner anderen Band ist musikalisch hier sogar etwas mehr zu holen. Die Songs sind etwas länger und „klassischer" und vor allem können sie durch die zweite, sehr rockige Gitarre punkten, die immer wieder frischen Wind reinbringt und in der Tat technisch gar nicht mal so schlecht gespielt ist. Erinnert somit ein wenig an das andere Projekt Namens CASANOVAS SCHWULE SEITE.

Was auch diese Band wirklich ausmacht sind die Texte und die Stimme von Claus Lüer. Wer damit nichts anfangen kann, darf gerne einen großen Bogen um CHEFDENKER machen, aber meiner Meinung nach ist es eben genau das, was diese Band so gut macht. Ein Solo hier, eine extrem aufgekratzte Stimme dort, ein Gastspiel vom WIZO-Sänger da und Texte, die man an guten Tagen auch bei den KASSIERERN erwarten sollte – nur dass es hier wirklich wesentlich runder zur Sache geht und die lyrischen Ergüsse klingen, als stecke viel Arbeit in ihnen.

Ähnlich wie bei KNOCHENFABRIK und ROBINSON KRAUSE muss man auch bei dieser Trillerfisch-Veröffentlichung eine bestimmte Art von Humor haben, um diese Punkrock-Platte zu genießen (für musikalische Abwechslung ist aber gesorgt!), aber dann macht es einfach wirklich Laune. Abgedreht aber cool!
Kai