Athena - Us


Review


Label/Vertrieb: Universal

Bewertung: Sympathischer Ska aus der Türkei

Jedem, der beim Eurovision Song Contest vor der Mattscheibe saß, dürfte der türkische Act Athena aufgefallen sein, welcher in seiner Heimat mit dem Song "For Real" einen klasse vierten Platz erreichte. In Europa erst durch dieses "Spektakel" bekannt geworden, ist die Ska-Pop-Band in der Türkei schon seit Jahren eine Supergroup mit Tausenden von pogenden, springenden und jubelnden Fans bei ihren berühmtberüchtigten Live-Konzerten und Stadionhymnen für die Ewigkeit. 
Die Band um den rothaarigen (eine seltenen Spezies in der Türkei) Sänger/Gitarrist Gökhan Özoduz und seinem Bruder Hakan (Gitarre) begann Ende der 80er Jahre als lupenreine (Thrash) Metal Band, entwickelte sich zu einer Madness, Sex Pistols und The Clash covernden Punkband weiter und ist Ende des letzten Jahrtausends bei ihrem heutigen Sound gelandet: Ska-Gitarren, mal orientalische, mal poppige Melodien aus der Trompete, rhythmisch agiler Gesang und gute-Laune-versprühende Hooks. 
Nichts anderes wird auch auf dem neuesten Album "US" (Universal) zelebriert, nur mit dem kleinen Unterschied, dass sich auf dem vierten Album drei englischsprachige Songs befinden. Diese sind abgesehen von der Single "For Real" nicht so super gelungen, dafür machen die acht türkischsprachigen Tracks einiges wett. Von denen zählt die Istanbul-Homage "Ist." und das funkige "Degmez" zu den Highlights. 
"Us" ist mal wieder ein sympathisches Stück Musik geworden, wenngleich ich persönlich die hitträchtigeren Vorgänger "Tam Zamani Simdi" und "Her Sey Yolunda" bevorzuge. Also nicht vergessen diese zwei Alben im nächsten Türkei-Urlaub einzustecken; in Deutschland könnt ihr vorerst eh nur nach der "US" greifen.