Iron Tongue - The Dogs Have Barked, The Birds Have Flown

Iron Tongue - The Dogs Have Barked, The Birds Have Flown
    Southern Rock, Blues

    Label: Neurotic Recordings / Cargo
    VÖ: 24.05.2013
    Bewertung:7/10

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Als mich „The Dogs Have Barked, The Birds Have Flown" von IRON TONGUE erreicht, bin ich irritiert vom Cover. Sieht für mich nach Hip-Hop aus, erinnert mich an Sin City Comics und so gar nicht an den angepriesenen Southern Rock. Das Auge hört zwar mit, lässt sich aber gerne vom Ohr überzeugen... was dem Septett mühelos gelingt.

IRON TONGUE machen ansprechende Musik, die zwar immer auf Rock aufbaut aber durch die bluesigen, funkigen und auch psychedelischen Momente angenehm unaufgeregt wirkt. Schon der Opener „Ever After" glänzt mit einem lässigen und sehr stilvollen Anfang, hoher Frauengesang gepaart mit tiefen Bass- und verzerrten Einzeltönen klingt einfach gut. Getoppt werden kann es eigentlich nur noch durch die kratzig-rauchige Stimme von Frontröhre CT, ein wahrer Ohrenschmaus! Wehmütig, extrem erotisch und gleichzeitig abgefuckt, so muss Blues Rock klingen. Schon im ersten Stück bieten IRON TONGUE ein unvergleichliches Gitarrensolo, zahlreiche Feinheiten und sagen somit in knappen acht Minuten schon mehr, als manche Truppen auf Albumlänge.

IRON TONGUE schließen Song für Song nahtlos an mit ihrem mächtigen, aufstampfenden Sound. „The Dogs Have Barked, The Birds Have Flown" kann komplett überzeugen, obwohl ausschließlich auf eher ältere Stile zurückgegriffen wird. Das liegt an dieser charmanten Authentizität, die durch Musik und Vortrag dargeboten wird. Fast zufällig werfen IRON TONGUE einen grandiosen Basslauf, soulige Backvocals von Stephanie Smittle oder überzeugende Keyboardsounds von JR Top in die Waagschale („Skeleton"). Fast unbemerkt zeigen die sieben Vollblutmusiker, dass sie aber mal ganz genau wissen, wie man gute Musik schreibt und spielt. Gegen diese massiven Riffs, derart zwingenden röhrenden Gesang und die schleppenden, selbstsicheren Arrangements kann man kaum Schlechtes sagen. Einziges Manko bleibt also der bescheuerte Albumtitel und die Tatsache, dass so manches Lied doch ein Quäntchen zu lang geraten ist, man kann ja nicht immer gewinnen.

Wer wie ich (zwangsläufig) mit der Musik von DIRE STRAITS, JOE COCKER, PINK FLOYD und SCORPIONS aufgewachsen ist, eine Tendenz zum Rock hat und Musik sucht, die das alles vereint, der sollte bei IRON TONGUE reinhören. Auch Fans von CROWBAR, BLACK TUSK und THE SWORD kann ich diese Perle nur wärmstens ans Herz bzw. Ohr legen!

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