Neal Black & The Healers - Before Daylight Tipp

Neal Black & The Healers - Before Daylight
NEAL BLACK hat sich seine ersten Sporen in der Blues Szene von Texas verdient, in dem er für Szenegrößen wie STEVIE RAY VAUGHN, ALBERT KING, THE FABULOUS THUNDERBIRDS oder auch LEON RUSSELL als Support auftrat.
Neal Black 1Sein Musikstudium zog er mit Jazz Musikern wie Barney Kessel, Herb Ellis und Jacky King durch, bevor es ihn 1990 nach New York City verschlug, wo er sein Projekt THE HEALERS ins Leben rief, mit dem er sich schnell den Ruf eines ausgezeichneten Gitarristen, Songwriters und Sängers erwarb. 2000 zog es ihn für drei Jahre nach Mexico, wo er nahezu alle Konzerthallen bespielte und auf jedem Blues Festival auftrat. Mit dem Album „Dreams Are For Losers" weckte er das Interesse des europäischen Labels Dixiefrog. Mit einem aktuellen Album „Before Daylight" feiern er und das Label ihre 20 Jahre lang andauernde erfolgreiche Zusammenarbeit.

Zusammen mit Dave Bowler und Davy Honnet (drums), Kris Jefferson (bass) und Mike Lattrell (Orgel, Piano, Mandoline) hat NEAL BLACK für „Before Daylight" zehn Songs eingespielt. Und schon beim Opener „Jesus & Johnny Walker" kommt mir sofort Chris Rea in den Kopf, weil die Stimmen schon eine gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Nach dem eher ruhigen Einstieg ins Album folgt mit einem Bottleneck Intro der Blues Rocker „Hangman's Tree", der mich auch in Ansätzen etwas an TITO & TARANTULA erinnert. Ein Roadsong vom Feinsten, bei dem man den Staub der Straße förmlich zwischen den Zähnen knirschen hört.

„The Peace Of Darkness" ist wieder eine melancholischere Nummer mit akustischer Gitarre, Akkordeon Solo und schönen Mandolinen-Passagen. Stevie Ray Vaughn grüßt bei „Mama's Baby", zumindest was das Gitarrensolo angeht. Ganz großes Kino, was Neal da vom Stapel lässt.

Die geniale Ballade „The Same Color" ist eine typisch, traurige Blues Ballade mit einem tollen Text, in dem es darum geht, dass wir alle gleich sind, wenn es uns schlecht geht, ganz unabhängig von der Hautfarbe. Das Solo teilen sich ein Honky Tonk und die Gitarre von Neal, mal wieder beindruckend gespiellt.
Beim treibenden „The Road Back Home" geht mir wieder unweigerlich Chris Rea durch den Kopf. Gitarrentechnisch lässt NEAL BLACK hier alle Katzen aus dem Sack und haut mich regelrecht um. Ich habe lange keinen Bluesgitarristen mehr gehört, der es schafft, so unter die Haut zu gehen. Grandios ist hier auch das Break in der Mitte des Songs, das dem Titel einen ganz neuen Drive gibt.

Der Titelsong „Before Daylight" hört sich im Vergleich zum Rest des Albums fast schon nach Mainstream an. Die raue Stimme von Neal Black klingt hier sehr einschmeichelnd und sanft, was den Song mit Sicherheit für amerikanische Radiostationen mehr als interessant macht.

Neal Black 2Vor „Goin Down The Road" hat er sich offensichtlich ein paar Whiskeys gegeben, denn die Stimme ist wieder schön rau und kratzig. Der Song klingt ein bisschen nach Gospel, nur das Gitarrenspiel lässt keine Zweifel daran, dass hier ein Bluesmusiker der obersten Liga spielt. Auch hier sind ein paar Mandolinen-Passagen eingebaut, die zwar ungewöhnlich klingen, aber trotzdem perfekt passen.

„American Dream" hat auch etwas von diesem Gospel Touch, die Gitarre bleibt hier mal etwas im Hintergrund. Der Song wird von einer unglaublichen Blues Harmonica und einem Piano angeführt. Schade, dass mit dem reinrassigen Bluesrocker „Dead By Now" das Album schon durch ist. Aber wofür ist denn die Repeattaste da?

Fazit: Natürlich kann man bei NEAL BLACK sofort Ähnlichkeiten zu Chris Rea, Eric Clapton oder Peter Green finden, was aber eher auf die Stimmlage zurückzuführen ist. Aber der Mann hat in seinen Songs auch enorm viel Eigenständigkeit und eine unglaubliche Technik beim Gitarrenspiel. Schon komisch, dass der Musiker, der seit 30 Jahren Musik macht, bisher komplett an mir vorbei gelaufen ist.

Glücklicherweise hat sich das jetzt geändert und „Before Daylight" wird mit Sicherheit nicht das einzige Album von NEAL BLACK in meiner Sammlung bleiben. Allen Freunden des gediegenen Bluesrock ist dieser Künstler wärmstens ans Herz gelegt, denn die mehr als kurzweiligen 45 Minuten machen Spaß ohne Ende.



NEAL BLACK auf Tour (Deutschland Dates):
10.04. Leverkusen - Topos
17.04. Eppstein – Wunderbare Weite Welt
25.04. Haiming – Gewölbe
29.10. Bremen – Meisenfrei
30.10. Hamburg-Bergedorf – Club Am Donnerstag
31.10. Dresden – Tante Ju
01.11. Braunschweig – Barnaby's
04.11. Norderstedt – Musicstar
14.11. Schortens – Fair Cafe
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out

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