Wie „wicked“ ist diese Platte?! Und vor allem, positiv oder negativ?! Die jungen Polen legen dieser Tage den neuen Longplayer vor und es scheint so, als hätte Innovation keinen Einzug in deren Musik erhalten; warum auch, wenn man auf so gute Resonanzen zurückblicken kann.
Schöne sägend-rockige Riffs aus rotzigen Klampfen, die an einen wütenden Gartenhächsler erinnern, eine etwas derbere Stimme als noch bei den Vorgängern und der ureigene ELVIS DELUXE-Charme in Form von klimpernd-säuselnden Gitarren in den mittleren Passagen – alles in allem klingt das wie gehabt. Das Ganze wird durch eine schön druckvolle und saubere Produktion abgerundet und geht teils auch wirklich nach vorne; Songs wie „No Reason“ oder „Face It“ knallen einem schon richtig schön um die Ohren. Ebenso sind auch die songschreiberischen Fähigkeiten gereift und man kann mit Fug und Recht sagen, dass die Jungs ihre Instrumente beherrschen.
Was mich allerdings von dieser Konserve auch nach langem Rotationskurs im heimischen Player abblicken lässt, ist die Tatsache, dass mir einfach zu wenige wirklich catchy Songs vertreten sind. Zieht man einmal den Vorgänger „Favourite State of Mind“ zum Vergleich, merkt man diesen Unterschied deutlich. Der besagte Zweitling konnte mit weit mehr Songs überzeugen und bleibt somit mein Favorit in der Diskographie der jungen Wilden.
„The Story So Far“ ist eine nette Abwechslung, aber ich halte die Scheibe nicht wirklich für essentiell, denn +/- zwei Knaller auf einer Scheibe reichen leider nicht. Die wichtigsten Songs wird man wohl auf dem einen oder anderen Sampler wiederfinden. Man reiche mir den 5-Punkte-Stempel ...