Stil (Spielzeit): Stoner Rock (67:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Swellcreek/Daredevil Records (17.10.05)
Bewertung: Eindringlich, großartig (8,5/10)
Sunnshine gibt es nicht mehr. Mit ihrer ersten großartigen Europaveröffentlichung schließt sich das Buch auch schon wieder, dessen Seiten zwischen 1993 und 2002 fernab des Scheinwerferlichts beschrieben worden sind - in bester Stoner-Rock Manier inklusive dem gewissen Etwas, das ich sonst eher von den ganz großen Genre-Bands wie Kyuss kenne. Eindringlich, verdammt groovend, rauh und doch komplex klingen die Stücke auf „No More Forever" - kein Wunder, dass Sunnshine mit ebenso hervorstechenden Bands wie Machine Head, Karma To Burn, Clutch und Shine (Spirit Caravan) unterwegs waren. Umso tragischer die folgende Story.
Kurzes Flashback: Lange werden Sunnshine als „the best unsigned band in rock music" gehandelt, doch 2001 erscheint endlich eine EP mit 4 Songs auf Underdogma Records. - Leider ausschließlich in Nordamerika. Immerhin, die größeren Labels bekunden ihr Interesse und Sunnshine lernen Produzenten wie auch hilfsbereite Manager kennen; doch immer wieder mangelt es für die Majors an kommerziellem Material, an Verkaufsargumenten. Sunnshine strampeln und nehmen erneut Demos und Songs auf, die sie auf Showcases einem begeisterten Publikum und skeptischen A&Rs vorstellen. Doch ein Happy End ist ihnen nicht vergönnt: Die Band zerbricht, zermürbt und frustriert von den Nackenschlägen des Musikbusiness.
Heute haben alle Mitglieder wieder neue Formationen am Start oder spielen in anderen Combos: Last Crash, Throttlerod und Halo Of Locusts. Sänger Joe Deleon lebt zurzeit in North Carolina und hat bis jetzt noch keine neuen Projekte gestartet.
Das Vermächtnis von Sunnshine erscheint über Swellcreek/Daredevil Records und beinhaltet neben 10 eindringlichen Songs voller Inbrunst und Gefühl auch 5 alte Demos von 1993. Alles Material, dem damals niemand zugetraut hat, dass es mal „groß" werden könnte. Doch genau das ist es.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!