Stil (Spielzeit): Black / Thrash Metal (44:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (24.02.12)
Bewertung: 8,5 /10
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Die Geschichte der Koblenzer Black / Thrash Metalband DESASTER geht auf das Jahr 1988 zurück und man merkt verdammt genau, dass DESASTER Meister in der Kunst der Zerstörung sind. Die Veröffentlichungszahl der Band liegt so zwischen 35 und 40, wenn man EPs, Demos und Videoveröffentlichungen mitzählt. Aber DESASTER haben, diversen Line Up Wechseln zum Trotz, kein Stückchen von ihrem kalten Zorn verloren und überzeugen noch immer.
Mit ihrem legendären, rohen Mix aus kaltem Black Metal und atemberaubend schnellem Thrash Metal hacken DESASTER mit „The Arts Of Destruction" alles in Stücke. Tormentor knüppelt sich mit brachialer Gewalt und unfassbarer Präzision durch die Stücke, dass es einen schon beim zweiten Song durch die Bude bangen lässt. „Phantom Funeral" und „Splendour Of The Idols" sind einfach nur zum Niederknien geile Songs. Perfekter Songaufbau, eingängige Hooks, abwechslungsreiche Takte und Melodien, sofortige Kreation von kalter Atmosphäre und beeindruckend mitreißend. Absolute Repeatmonstermagnete!
„Possessed And Defiled" leitet ein mit einem dichten, klirrenden Black Metal Riff, das locker von IMMORTAL hätte stammen können, geht dann über in einen schon fast Midtemposong, der aber dadurch nicht an Magie und Intensität verliert. DESASTER sind in der Lage, auch in weniger schnellen Momenten alle Trümpfe auszuspielen. Generell müssen DESASTER internationale Vergleiche ganz sicher nicht scheuen.
DESASTER schnappen sich die breitbeinigen, tiefen Riffs vom Black Metal und kombinieren sie auf unvergleichliche Art und Weise mit schnellem Drumming vom Thrash Metal, donnerndem Mörderbass und melodiösen, eingängigen Riffs der feinsten Sorte. Sataniac schreit und keift dazu seine Texte über Krieg, Wut und Satanismus so widerwärtig und wütend, als ob er eben gerade aus dem tiefsten Höllenschlund emporgestiegen wäre. Manchmal hört man ihn sogar angewidert ausspucken. DESASTER halten sich, wie immer, nicht mit Schnick Schnack und großartigem Gepose auf. DESASTER vermitteln einem auf angenehme Art und Weise in jeder Note, dass sie es überhaupt nicht nötig haben, sich an irgendwelchen Standards oder Trends zu orientieren. Dieses Selbstbewusstsein verfeinert die sowieso schon überdimensional gute Scheibe noch mehr.
DESASTER wissen aber auch genau, was sie da tun und kommen deshalb so authentisch rüber. DESASTER können sich einiges erlauben und selbst Künstlernamen wie Infernal, Sataniac , Tormentor und Odin gehen in Ordnung, solange sie nur weiter durch die Gegend ballern.
Die Produktion ist ebenfalls bemerkenswert, man hat sich aus allen Disziplinen nur die Rosinen rausgepickt. Differenziert genug, um dem Sound die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten und jeden Halleffekt und jede weitere Raffinesse wahrzunehmen. Gleichzeit ist die Scheibe aber auch polternd und dumpf produziert, damit ist „The Arts Of Destruction" meilenweit davon entfernt, klinisch oder gar steril zu klingen, sondern kriegt dadurch eine ehrliche und bodenständige Note.
Die Platte hat eine unfassbare Energie und Dynamik, der sich kein Freund von harter Musik entziehen kann und sollte. Das schon fast progressive, wehmütige Outro der Scheibe liefert den passenden Soundtrack dazu, denn man ist irgendwie enttäuscht, sobald "The Arts Of Destruction" zu Ende geht. Egal, einfach von vorne starten- DESASTER sind Kult und „The Arts Of Destruction" für mich die härteste Thrash / Black Metal Invasion des noch jungen Jahres! BANG OR BE BANGED!