Geschrieben von Mittwoch, 21 Januar 2009 20:55

No Use For A Name + Only Crime - Hannover / Faust


20.01.2009 - In letzter Zeit wurde es, was Konzerte in Hannover angeht, wirklich ruhig, und auch für die nächsten Monate sieht es gar nicht gut aus. Insbesondere, wenn es um Punk, Hardcore und Ska-Konzerte geht. Die Anzahl der Konzerte wurde drastisch reduziert - und das, was kommt, ist oft in vielerlei Hinsicht einfach nicht anschaubar. So wurde schon die Ankündigung, dass am Dienstag, den 20.01.2009 in der Faust in Hannover mal wieder ein richtig gutes Konzert steigen sollte, mit viel Optimismus aufgenommen. Die Melodycore- und Skatepunk-Veteranen NO USE FOR A NAME waren zu Gast und hatten auch noch ONLY CRIME mitgebracht. Zwar war mir das letzte Konzert von NOUFAN nicht in allzu guter Erinnerung geblieben, dennoch freute ich mich sehr auf die Show, liegt dieses Ereignis doch sicher auch schon wieder fünf Jahre oder mehr zurück.

Kurz nach 9 Uhr trafen wir an der Faust ein, und wiedererwarten (aufgrund schwacher Besucherzahlen in den letzten Monaten hatte ich nicht mit so vielen Besuchern gerechnet) war die Halle mehr als gut gefüllt. Ich würde mal schätzen, dass die Halle zu ¾ voll war, was ungefähr 600 Besuchern entsprechen dürfte.

Kurz nach unserem Eintreffen legten die Kalifornier von ONLY CRIME mit ihrer Show los. Die lokalen FAT BELLY hatten wir leider verpasst. ONLY CRIME legten gleich fulminant los, hatten aber von Beginn an große Probleme mit der Bassbox. Dennoch war die Allstar-Band in der Lage, für Stimmung zu sorgen.

Hier spielen einige Szenegrößen mit: An der Gitarre steht der Gitarrist von BANE, an der zweiten Gitarre der ehemalige Gitarrist von MODERN LIFE IS WAR, Matt, am Schlagzeug sitzt kein Geringerer als der Produzent und BLACK FLAG Schlagzeuger Bill Stevenson, und Russ Rankin, der mit GOOD RIDDANCE bekannt wurde, singt. Und so konnten sie wohl auch mit ihrer Mischung aus Hardcore und Punk, irgendwo zwischen BLACK FLAG und GOOD RIDDANCE, Dank ihrer Routine und Erfahrung voll punkten. Insbesondere die Jazz- und die Grooveparts sowie einige Gitarrenfrickeleien, die ONLY CRIME in ihre Musik einfließen lassen, heben den Sound von anderen Bands ab. Im Gepäck hatten die Amis auf ihrer erst zweiten Europatour ihre beiden Alben „Virulence“ und „To The Nines“. Nach 30 Minuten endete der Gig bereits mit dem vielleicht besten Song „Everything For You“.

20 Minuten später ging das Licht erneut aus, und nun kam zu den bekannten NOUFAN Intro-Klängen die Band auf die Bühne. Hannover wurde schnell begrüßt, es wurden viele Hits versprochen, und dann legten Tony Sly und seine drei Mitstreiter auch schon los. Was nun folgte, würde am Jahresende als „Konzert des Jahres“ bezeichnet werden. Denn die nächsten 80 Minuten reihte sich Hit an Hit. Es ist einfach unglaublich, wie viele Hits NOUFAN geschrieben haben, und Hannover nahm es dankend an. Ein großer Moshpit zog sich von Beginn an durch die Halle, zahlreiche Fans purzelten von der Bühne. Und wenn ich dachte, jetzt haben sie aber ihr Pulver verschossen, folgte wieder ein Hit.
Neben den vielen alten Songs, die keine Wünsche offen ließen, spielten NOUFAN auch einige Songs ihres aktuellen Albums „The Feel Good Record Of The Year“, die sie aber geschickt einstreuten, wie auch den Überhit dieser Scheibe „I Want To Be Wrong“. Ansonsten wurden Songs wie „Justified Black Eye“, „Coming To Close“, „Life Size Mirror“, „On The Outside“, „Let Me Down“, „International You Day“, Permanent Rust“, „For Fiona“ und viele mehr zum Besten gegeben, um nur einige zu nennen. Der ganze Auftritt erinnerte an das Best-Of-Album von NOUFAN „All The Best Songs“, denn da sind auch nicht mehr großartige Songs enthalten, als an diesem Abend live gespielt wurden.

Zum Abschluss des Konzertes gab es dann noch eine Zugabe mit vier weiteren Hits. Als Sahnebonbon kam Russ Rankin noch mal auf die Bühne und sang mit NOUFAN den POGUES-Coversong „Fairytale Of NY“, was zwar eigentlich ein Weihnachtslied ist, aber dennoch bestens ankam. Dann war das Konzert vorbei, und es war wirklich ein tolles Erlebnis, welches viele Gänsehautmomente und unglaublich tolle Songs beinhaltete. Ich bin mit NO USE FOR A NAME in die Punkmusik eingestiegen und so war das ein richtig nostalgisches, aber auch wirklich überragendes Konzert. Gerne mehr davon in den nächsten Jahren, denn diese Band ist noch lange nicht tot!

http://www.myspace.com/nouseforaname
http://www.myspace.com/onlycrime