HORN OF THE RHINO machen es einem auf ihrem aktuellen Werk “Summoning Deliverance“ wirklich nicht einfach. Denn in den knapp 60 Minuten fährt die Band aus Bilbao in Spanien ein wüstes Durcheinander verschiedenster Stile auf. Da trifft Doom auf Sludge auf Deathmetal auf melodische Metal Parts auf Gekeife auf Cleanvocals.
Nach der Stunde muss man erst einmal tief durchatmen. Dass die Spanier so verschiedene Musikstile abgrasen, ist allerdings auch nur logisch, wenn man sich einmal zu Gemüte führt, welche Bands sie als Einflüsse benennen. Da wären zu erwähnen BOLT THROWER, SOUNDGARDEN, WINO, AUTOPSY, DARK ANGEL und noch einige andere. Da trifft auch ihre eigene Genrebeschreibung perfekt zu: „Really heavy shit“. Und als sei das nicht genug, fährt das Trio noch eine kleine Überraschung auf: den guten alten hidden Track ...
Gleich der erste Track "Awaiting The Scourage" kommt unglaublich rotzig, flott und crustig daher. Danach erklingt mit dem Song "Exvenhstench" eine Hommage an BLACK SABBATH. In den weiteren Songs sind des öfteren mal BOLT THROWER- (extrem in "Grim Foreigners") und auch ENTOMBED A.D.-Querverweise (wie in "Builder Of Carrion Effigies") zu finden. Aber nur Querverweise, keine Kopien. Die Spanier vergessen niemals ihren eigenen doomigen Sound, der teilweise mit EYEHATEGOD oder auch nach NEUROSIS klingendem Sludge gepaart wird. Abgerundet wird dieses großartige Werk durch den Sound: Der klingt ein wenig hölzern, wie auf älteren PUNGENT STENCH Scheiben.
Viele Bands wurden jetzt genannt, an die HORN OF THE RHINO hier und da mal erinnern. Dennoch muss man abschließend sagen, dass das nicht stumpf zusammen gewürfelt klingt, sondern eine fantastische Symbiose ergibt. Je öfter man „Summoning Deliverance“ hört, desto gelungener wirkt das Gesamtwerk.
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF