Experimentierfreude kann man SUBROSA nun wirklich nicht absprechen: Die Doom-Band aus Salt Lake City kombiniert Frauengesang mit einer elektrischen Gitarre und zwei elektrischen Violinen. Das Ergebnis ist so weit vom Doom Metal entfernt, dass dieses Genre nur noch knapp als Referenz durchgeht.
Die Musik auf SUBROSAs viertem Album „For This We Fought The Battle Of Ages“ hat viel von den endlosen Wanderungen des Post Metal, zerrt an den Nerven wie die Sludge-Brocken von Neurosis und zieht in hypnotische Tiefen wie Cult Of Luna. Als ich die instrumentelle Besetzung bemerkt habe, dachte ich zuerst an die Doom Metaller My Dying Bride, die ihren melancholischen Songs mit der Geige eine weitere depressive Facette verabreichen. Davon sind SUBROSA jedoch meistens weit entfernt. Die Band verwendet ihre Violinen eher wie Gitarren – sie legen Flächen, flirren über die Saiten wie es eben viele Post Rocker tun und liegen auch mal absichtlich knapp daneben, um eine unangenehm intensive Spannung zu entfalten. Die rauchige Stimme von Sängerin (und Gitarristin) Rebecca Vernon passt dazu überaus gut. Wer also beim Stichwort Sängerin an schwülstiges Gruft-Geträller dachte, liegt gottlob falsch.
Trotzdem packen mich die sechs überlangen Epen auf „For This We Fought The Battle Of Ages“ nicht so total, wie ich es gerne hätte. Dafür sind die Spannungsbögen ein bisschen zu zäh, die Melodien etwas zu beliebig, die Dynamik eine Spur zu behäbig. So ist Album Nummer vier von SUBROSA leider nur streckenweise der intensive Trip, der es sein will. Auf die gesamte Länge von einer guten Stunde ist es oft auch langweilig.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis