His Statue Falls - Collisions



Stil (Spielzeit):
poppiger Mosh/Screamo mit Techno-Elementen (38:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Redfield / Cargo (26.02.10)
Bewertung: 5,5/10

Link: MySpace

Auaha – das Info hat es sich direkt mit mir verscherzt. Was bitte ist an der Verbindung von Techno und Hardcore im Jahre 2010 innovativ geschweige denn individuell? Tut sich da bei Redfield ein Paralleluniversum auf? Hat es ENTER SHIKARI und wie sie alle hießen nicht gegeben?

Na egal, schließlich wird so ein Info höchstwahrscheinlich ja nicht von der Band selber stammen, und so konzentrieren wir uns wieder auf die Musik der sechs Saarländer. Und auch da haben sie es etwas schwer bei mir: ich habe in den frühen 90igern diese Musik (also den Techno) schon leidenschaftlich gehasst, und das sieht heute auch nicht viel anders aus. Klar, HORSE THE BAND sind cool, aber genau wie zum Beispiel bei BIONIC GHOST KID ist da die Ironie so beißend, dass man sich ihrer gar nicht erwehren kann. Und bei HIS STATUE FALLS (muss bei dem Namen seltsamerweise immer an Saddam Hussein denken...) bin ich mir manchmal nicht ganz so sicher, wie viel Ironie da drin sein soll. So gibt es zwei komplette Interludes, die nur nach SCOOTER und nichts anderem klingen. Mhm...

Ihr poppiger Screamo könnte an und für sich ganz gut gefallen – allerdings klingt er eigentlich wie eine der tausend Ami-Kapellen, die den gleichen Sound machen. Man nehme A DAY TO REMEBER und mische es mit mittelalten UNDEROATH und füge in diesem Fall eben noch ENTER SHIKARI hinzu und man hat „Collisions". Viele der Songs sind auch nun mal sehr simpel gestrickt und die Gitarren machen in einigen Songs wirklich nichts außer Moshparts und Refrains spielen. Dazu kommt dann die übliche Emo-Melodie im Refrain und Geschrei auf den moshigen Strophen. Das war es eigentlich schon. Ach ja, ich habe natürlich die Intro, Outtros, und Zwischentros vergessen, in denen sich der 90iger-Jahre Fan am Keyboard/Sampler austoben darf.

Ok, sie haben das Techno-Element tatsächlich sehr flüssig in die Songs integriert, aber die können einem auch recht schnell auf den Geist gehen, da sie doch schon ein wenig nach Effekthascherei klingen und manchmal einfach etwas zu viel sind. Es gibt genug Gründe, dieses Debüt total zu verreißen, aber damit würde man der Band wohl nicht gerecht werden. Schließlich kriegen die Amis das auch nicht besser hin - denn manche dieser Melodien sind so schön poppig, dass sie sich tatsächlich ohne Rücksicht in deinem Ohr festsetzen, und man muss dem Album auf jeden Fall eines lassen: es hat Unterhaltungswert! Ich gebe mal relativ unentschlossene 5,5 Punkte - wohlwissend, dass es hier Horden von Kids geben wird, die diesen Sound abfeiern werden...