Plutonium Orange - Volume

Plutonium_Orange_-_volume

Stil (Spielzeit):
(offiziell:) Stoner (44:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Firebox (13.11.09)
Bewertung: 7,5 / 10   

 

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Es kommt Einem ja manchmal so vor, als wäre das Recht auf einen Plattenvertrag in der finnischen Verfassung verankert. Dennoch hat es neun Jahre und vier Demos gedauert bis PLUTONIUM ORANGE –trotz der Mitgliedschaft von Juha Raivio (g /voc; SWALLOW THE SUN) – offiziell debütieren durften.

Die drei Demos der Jahre 2001 / 02 liefern auch gleich mal fünf der neun Tracks (und außerdem den Titel; denn „Volume“ hieß schon Demo #2) Viel ist also in den vergangenen sieben Jahren nicht passiert. Aber nun sind sie ja da. Und zwar mit sehr schwungvollem, flott gespieltem Zeux. --- Warum das offiziell in die „Stoner“ – Ecke  gepackt wird, verstehe ich nicht. (Hätte ich mich tatsächlich intensiv an KYUSS oder FU MANCHU erinnert gefühlt, die 7,5 Punkte wären nie und nimmer drin gewesen).

Stattdessen treffen nur gelegentliche Stoner-Zitate in der Melodieführung oder im Riffing (wie z.B. in „Waiting fort the Gun” oder „13 Minutes of Agony”) auf einen Mix aus schlicht nach vorn rockenden, lieblichen Groove-Metal  und härtestem Post-Grunge. Sehr melodisch, mit viel Elan & beinah radiotauglich. Hin und wieder ein richtig gutes Lead (One of Us). Der Monster-Hit ist zwar wohl nicht dabei, aber auch kein einziger Ausfall; was schon an der leicht quäsigen, aber  guten Rock-Stimme von Samuli Liekkinen liegt, dessen Phrasierungen mich öfters an Andy Woods (MOTHER LOVE BONE) und Kärtsy Hatakka (WALTARI) erinnern.

PLUTONIUM ORANGE sind sicher nicht das Richtige, will man in wuchtigen Atmosphären Marke „Swallow the Sun“ schwelgen oder erwartet man wildes Gemetzel oder sonstigen Extremismus; es gibt auch keine abgründigen Tiefen feinster Kompositionslogik auszuloten. --- Sie sind aber blendend geeignet, um den Soundtrack für jene entspannten Abende zu liefern,  bei denen man lässig mit nem Bier an’nem Tresen lehnt, sachte mit der Rübe wippt, und mit viel Sachkenntnis über den bevorstehen St. Pauli – Aufstieg parliert oder mit der Bedienung flirtet.

Will sagen: die Mucke hat zum Feierabend einen hohen Entspannungswert. Negativ formuliert: sie ist seicht. Macht aber nichts, wenn die locker-flockige Stimmung, die die Truppe beim Einspielen hatte, behände auf den Hörer überspringt.

Anspieler: “One of Us”, „The Glow“, “Bring out your Dead”, “Unstable / Unreal”