Annihilator - Metal

Review

Stil (Spielzeit): Metal (54:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Steamhammer / SPV (13.04.2007)
Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.annihilatormetal.com

Manchmal ist es einfach, einen Albumtitel zu finden. Die neue Scheibe von Jeff Waters ANNIHILATOR könnte nicht passender bezeichnet sein. Gibt sich doch hier das Who-is-Who der internationalen Metalszene die Klinke in die Hand. Auszug gefällig? Jeff Loomis (NEVERMORE), Danko Jones (DANKO JONES), Angela Gossow, Michael Amott (ARCH ENEMY), Steve Kudlow (ANVIL), Alexi Laiho (CHILDREN OF BODOM), Anders Bjorler (THE HAUNTED), Jesper Stromblad (IN FLAMES) usw.

Als Jeff Waters in Vorfeld der CD einige Musiker fragte, ob sie auf der neuen Scheibe mitwirken möchten, hätte er nie mit so einer überwätigenden Resonanz gerechnet. Laut eigenener Aussage "...gab es nicht genügend Songs auf dem Album, um alle Musiker zu berücksichtigen, die zugesagt hatten". Kommen wir jetzt zur Ausführung. Schon im ersten Song "Clown Parade" hört man ganz klar die "Handschrift" von Jeff Waters. Die Riffs der Rhythmusgitarre sind bekanntermaßen sein Markenzeichen. Neben der Fülle an Gastbeiträgen gibt es aber auch einige Konstanten. So ist nach wie vor Dave Padden in erster Linie für die Vocals zuständig. Doch auch Jeff Waters streut immer wieder backing vocals ein oder übernimmt im Song "Operation Annihilation" die Führung. So klingen die Songs gewohnt nach ANNIHILATOR. 

Ausnahme ist der zweite Song "Couple Suicide", in dem Danko Jones und Angela Gossow ein ungewöhnliches Gesangspaar bilden. Insgesamt ist der Song sehr modern und hat das Zeug zur Singleauskopplung. Der klare Gesang von Danko verbindet sich mit abgefahren Leads und tiefen Growls, die aber etwas in den Hintergrund gerückt sind. In "Army Of One" wird den Wegbereitern des Metals gehuldigt und zur Einigkeit in der Szene aufgerufen. Angetrieben werden die zehn Songs immer wieder von der präzisen Rhythmusgitarrenarbeit, und so spannt sich der Bogen zu den älteren Werken von ANNIHILATOR. Mir persönlich ist es an manchen Stellen des Albums zu soft und zu wenig Thrash. Nicht so im Track "Haunted" oder "Chasing The High". Hier wird ordentlich mal Gas gegeben. 16tel-Riffing, wie es im Buche steht. Einfach geil! 

Fazit: "Metal" ist ein Album, welches viele Metalfans auf Grund seiner Mainstreamigkeit anspricht und dennoch nicht simpel ist. Metalgitarristen werden bei den Soli ihre wahre Freude haben. Trotz aller Gastbeiträge geht die Identität von ANNIHILATOR fast nie verloren. Einzig der moderne Song "Couple Suicide" fällt hier ein wenig aus der Reihe. Jeff Waters ist es gelungen, frische Ideen einzubringen und gleichzeitig seinen Wurzeln Rechnung zu tragen. Insgesamt ein bisschen mehr Härte hätte aber nicht geschadet. Spitzen Album!