Dark Fortess - Stab Wounds

Review



Label/Vertrieb: Black Attakk
Link: http://www.thetruedarkfortress.com

Na endlich, Black Metal, den man mehr als drei mal hören kann. Die deutschen Dark Fortress sind in Insiderkreisen mit ihrem exzellentem Schwarz-Metall bereits seit ihrem Debütalbum "Tales From Eternal Dust" (2000) ein heißes Eisen. Auch wenn ich die beiden Vorgänger nicht kenne und keine Vergleiche ziehen kann, "Stab Wounds" (Black Attakk) überzeugt mich von vorne bis hinten.
Depressiver Black Metal mit viel Seele, sprichwörtlicher Leidenschaft und vor allem mit Stil. Dark Fortress verschonen mich von Blutorgien, Kreischanfällen, falschem Pathos oder unkontrollierter Instrumentenvergewaltigung. Im perfektem Soundgewand fügen sich traditionelle BM-Bilderbuch-Riffs, dezent eingesetzte, stimmungsvolle Keyboards und ein mittelaggressiver Gesang zu einem absolut fließendem Düstererlebnis.
Auf "Stab Wounds" wird nicht genretypisch wild draufrumgeholzt und losgekotzt, sondern eine kalte aber trotzdem gefühlvolle Stimmung erzeugt, was vor allem an den sparsamen Mitteln und dem zähen Tempo der elf Tracks liegt. Auch wenn zwei, drei Songs noch rasant anfangen, die meisten Stücke gehen über in sanfte Midtempo-Parts oder zerfließen in Gothic-Traurigkeit der Marke frühe Tiamat. Ein Album, bei der jede Minute Sinn macht und selbst auf einen nicht-Black-Metaller wie mich fast ergreifend wirkt.