Verbal Abuse / Scheisse Minnelli / The Shining - Speed kills...but who is dying? SPLIT

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Oldschool-Hardcore im Dreierpack. Und das sogar ziemlich international: USA, Deutschland und die Niederlande sind daran beteiligt. Und obwohl VERBAL ABUSE natürlich DER Name der Split sind und sogar SCHEISSE MINNELLI bis zu mir vorgedrungen sind, zeigen sich meiner Meinung nach vor allem die niederländischen THE SHINING als Gewinner dieses flotten Dreiers.

Das mit dem "flott" ist übrigens untertrieben, da bei allen drei Bands die Geschwindigkeit die Hauptrolle spielt. Leider gehen dabei andere Sachen unter. Ok, die angesprochene Zielgruppe wird vermutlich gerade meine Kritikpunkte als Zeichen der Authenzität ansehen, aber diejenigen sollten eh nicht viel Wert auf meine Meinung zu diesem Silberling legen – so richtig zu Hause bin ich in diesem Genre nämlich nicht.

Bei VERBAL ABUSE (und mir ist da vollkommen egal, welchen Status die Band aus den Anfangstagen der 80iger hat!) ist die Aufnahmequalität einfach unterirdisch. Und dadurch gehen dann auch die ungewohnten Haken und Ösen, die sie im Songwriting haben und sie eigentlich sehr interessant machen würden, relativ oft unter. Grade wenn man meint, die Jungs um Sänger Nicki Sicki würden zum Ende kommen, geben sie dem Song gerne nochmal eine unerwartete Wendung. Ansonsten bekommt man hier schon so ziemlich das, was man unter 80iger Hardcore Richtung D.R.I etc. erwartet. Allerdings klingt es auch so, als hätte man es damals aufgenommen...

SCHEISSE MINNELLI haben zwar eine bessere Aufnahme, aber nach wie vor einen Sänger, der für meine Begriffe ziemlich uninspiriert singt und textet. Apropos: Soll das eigentlich Singen, Schreien oder Erzählen sein? So richtig werde ich da nicht schlau draus. Die Musik dagegen ist so energiegeladen und vom Drummer so übelst nach vorne geknüppelt, dass es den Hörer zumindest nicht kalt lassen kann. Wer eine Vollbedienung braucht und auf RKL und so weiter steht, kann mit dieser deutsch/amerikanischen Band vermutlich viel Anfangen. Man muss halt nur mit extrem langweiligem Gesang zurechtkommen.

Wie bereits erwähnt, sind es vor allem THE SHINNIG, die es mir hier antun: guter Sound und Songs, die auch etwas MUNICIPAL WASTE einfließen lassen. Mit anderen Worten: die Niederländer haben keine Angst, sich auch beim Metal zu bedienen und nicht nur blindlings mit Akkorden nach vorne zu preschen. Glücklicherweise verbinden sie ihre Musik aber immer noch mit einem ausreichend großen Brocken an Punk und halten damit die Beine schön am Boden. Aber sie klingen einfach überlegter als ihre Split-Kollegen. Vielleicht ist das für Oldschool-Fans nicht wild genug und zu technisch, aber in meinen Augen machen THE SHINING die Split erst wirklich interessant.

Wer auf t(h)rashigen Hardcore aus einer Zeit steht, in der nur ein eingeweihter Kreis von Leuten darauf stand, der wird sich diese Split wohl nicht entgehen lassen wollen. Mir persönlich gefallen vor allem die letzten Songs dieser Veröffentlichung.