Moshcore mit dicken Hooks
Label: Redfield Records
VÖ: 28.03.14
Bewertung:VÖ: 28.03.14
Ja ich gebe zu, dass ich A DAY TO REMEMBER teilweise ganz schön abfeiere und vor allem vor einigen Jahren mit diesem Mix aus Mosh und Pop viel anfangen konnte. Aber im Gegensatz zu meinem Musikgeschmack scheint sich in manchen Genres nicht viel zu verändern. Und so setzen auch ME IN A MILLION vor allem auf eines: die fetteste Produktion, die man sich als deutsche Band auf seinem Debüt wünschen kann.
Dafür ist man dann auch extra in die USA geflogen, um mit Szenegröße Cameron Mizell aufzunehmen. Und ja, die Platte klingt absolut up-to-date und – absolut austauschbar. Elektronische Spielereien, dicke cleane Vocals, Brecher-Moshparts (oder wie ME IN A MILLION sie nennen: Strophen), Produzenten-Kniffe an allen Ecken und insgesamt ein Sound, als wären sie eine weitere WarpedTour-Band. Aber auf der Songwriting-Seite ist das hier so vorhersehbar wie Vieles aus der gleichen Ecke.
Die Brüllvocals klingen wie die aller anderen Bands auch, die Cleanvocals ebenso, und ME IN A MILLION bringen auch nur Melodien zu Stande, die man genau so erwarten kann. Somit bestehen die Songs aus Mosh und Geriffe, bis dann der unvermeidliche große Refrain kommt, in dem dann geschmachtet wird. Und dann wird wieder gemosht – was auch sonst? Ich muss die ganze Zeit an A DAY TO REMEMBER denken, nur dass die einige Jahre früher waren und irgendwie auch eine wesentlich stärkere eigene Note besitzen.
An und für sich würde ich mich gerne mal wieder von so einer Platte begeistern lassen, aber ME IN A MILLION sind hier vor allem einem Ziel gefolgt: bei den Großen mithalten und so klingen, wie die eigenen Helden. Mission streckenweise erfüllt. Nur dass eine Mischung aus all den Vorbildern bedeutet, dass MIAM eben wie der kantenlose Querschnitt des Genres klingen – und nicht nach einer eigenen Band. Wer die xte Band à la THE WORD ALIVE etc. braucht, die Mosh und Pop verbindet: ME IN A MILLION sind auch nicht schlechter als die anderen Bands auf eurem iPod.
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