Anchors & Hearts - Sharkbites

Anchors & Hearts - Sharkbites
    Melodischer Hardcore / Metalcore

    Label: Sistina Records
    VÖ: 15.05.15
    Bewertung:7/10

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ANCHORS & HEARTS haben mir bereits 2013 mit „Based On True Stories" relativ viel Spaß gemacht. Und zwar mit ihrer Mischung aus melodischem Hardcore, Metalcore und ein ganz klein wenig Punkdrive. Mit „Sharkbites" sind die Nordlichter nun zurück und scheinen die eigenen Richtlinien ein ganz klein wenig mehr in Richtung Metalcore geschoben zu haben.

Wie damals auch, klingt das hier schnell ein wenig nach EVERGREEN TERRACE, gemischt mit etwas PARKWAY DRIVE und COMEBACK KID. Aber zum Glück ist die Geschwindigkeit für ANCHORS & HEARTS ziemlich wichtig. Und so zeigt sich bereits die Strophe des zweiten Songs unglaublich angriffslustig und hat einen schön punkig-schnellen Takt, der die Band nach vorne treibt und damit auch den ein oder anderen nicht zwingend nötigen Moshpart vergessen lässt.

Der Sound ist ultra fett und zu keiner Sekunde klingt das hier nach Norddeutschland, sondern eigentlich nach dicker Ami-Produktion. Dementsprechend liegt hier auch viel Wert auf den Clean-Vocals, die streckenweise schon ziemlich poppig-oppulent aus den Boxen dröhnen. Nach wie vor finde ich es schade, dass hier nicht ein wenig mehr Dreck auf den Stimmbändern liegt. Aber das macht die aufgekratzte Schreistimme des Shouters zum Glück absolut wett.

Ab und zu wirkt mir ein Refrain zu sehr „drangeklatscht", wie z.B. in „Clarity", wo er einfach ohne Umschweife oder Aufbau direkt auf die moshige Strophe (tolle zweite Gitarre!) folgt und so ein wenig zu sehr nach Reißbrett klingt. Auf der anderen Seite klingt die dicke Produktion nicht zu klinisch, was ja durchaus zu befürchten ist.

Ähnlich wie der Bandname selber, ist hier ab und zu mal eine Passage ein wenig klischeehaft geworden, aber im Großen und Ganzen haben ANCHORS & HEARTS mit „Sharkbites" ein Album aufgenommen, welches wirklich gut die Balance zwischen Druck und Melodie hält. Sie können schnell, druckvoll, hymnisch und vor allem angepisst spielen. Und bei dem dicken Sound und dieser doch sehr poppigen Cleanstimme hätte letzteres auch problemlos untergehen können – was dieses Quintett aber glücklicherweise zu verhindern weiß. Druckvoll und opulent.
Kai