Empty Vision - The Rise


Review

Stil (Spielzeit): Hardcore (27:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Fields Of Hope (1.11.2006)
Bewertung: Ein kleiner Meilenstein. [9/10]
Link: http://www.emptyvision.de
http://www.myspace.com/emptyvision

Das erste Album der fünf Idealisten erwartete ich brennend und ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich das vorbestellte Album endlich in aus dem Luftpolsterumschlag zog. Ein schmierig trauriges, olivgrünes Cover mit einem wunderschönen Artwork versprach viel, während sich mein Laufwerk schloss.
Von der ersten Minute an boten die Niedersachsen sogar noch mehr, als ich mir versprochen hatte. Textlich meilenweit von dem öden, sich wiederholenden und hochgradig unnötigen Hass- und Selbstmitleidssumpf ihrer Rampenlicht-Kollegen entfernt, bieten sie Texte voller Hoffnung, Energie und Aktivismus. Sie liefern das perfekte Gegenbeispiel, dass das Potential an handgemachter Musik noch lange nicht erschöpft ist. Keine Kunststücke, keine Soli und keine aufwendigen, epischen Synthesizer-Attacken, sondern ehrliche und eingängige Harmonien, die nicht direkt ins Ohr gehen sondern den Weg zum Herz ohne Umwege finden, überfahren den Hörer. Die elf Lieder langweilen nicht eine Sekunde, sonder sprühen gleißend vor Geschwindigkeit, Einfallsreichtum und Harmonie.
Auf dem Album vorhandene Stücke wie "We Are The Change" oder "Where It Will Remain" musterten sich schon weit vor der Veröffentlichung zu intensiven Stimmungsbomben auf Konzerten, bei denen bereits ein Großteil der Anwesenden aus voller Kehle mitrufen konnte.
Ob an einem lauen Sommerabend an einem See, im Autoradio bei Regen auf der Autobahn oder in stickigen Jugendzentren, EMPTY VISION bieten den Soundtrack zum Leben und thematisieren das Lebensgefühl der Jugend, die die Schnauze voll von perspektivloser Resignation hat. Ich will nicht unnötig Worte verlieren. 

Für mich ist das eine der besten Veröffentlichungen dieses Jahr und ein wirklich haarscharf an der Perfektion vorbeigeschossenes Meisterwerk, das es nun zu erwerben gibt. Bleibt zu hoffen, dass das sicherlich nicht das Letzte aus dem Haus war.