Stil (Spielzeit): Modern/Industrial/New Metal (65:25)
Label/Vertrieb (VÖ): ear Music/edel (30.10.09)
Bewertung: 3,5/10
Link: http://www.litaxx.tv
Selten hat mich ein CD-Beipackzettel so schamlos angelogen: "Das Album mit dem klangvollen Namen 'Wicked Wonderland' enthält, was man bei Lita Fords ehemaliger Band The Runaways immer vermisst hat: Hardrock der alten Schule in Verbindung mit starken Metaleinflüssen." Im Text taucht noch mehrmals der Begriff Hardrock auf, beim Hören der ersten LITA FORD-Scheibe seit 14 Jahren frage allerdings nicht nur ich mich: Wo verdammt noch mal hat der sich versteckt?
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich bin kein LITA FORD-Fan, um genau zu sein, ist "Wicked Wonderland" von ein paar alten Hörproben abgesehen das erste, was ich von der britischen Sängerin mitbekomme. Wahrscheinlich wird es auch das letzte sein, denn "Wicked Wonderland" bietet geschlagene 65 Minuten lang irgendeine krude Industrial/New Metal-Mischung, die mit gutem Hardrock in den seltensten Fällen auch nur ansatzweise etwas zu tun hat. Viel mehr muss man sich durch dröge, bemüht metallisch-düster klingende Nummern wie "Inside", "Crave", "Wicked Wonderland" oder "Indulge" (grauenhaft) quälen. Die sind samt und sonders so dermaßen mit schlechten Effekten vollgestopft, dass man hinterher nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist. Was sich Lita Ford, Jim Gilette (wieso darf der überhaupt mitsingen? Nur weil er Litas Mann ist?) und Greg Hampton bei diesem Schund gedacht haben, wird wohl nur das Trio selbst wissen. "Sacred" und "Love" sind immerhin stellenweise okay, wenn sie auch absolut nichts mit Hardrock oder einer Rock-Metal-Mixtur zu tun haben. Auch in der restlichen Stunde findet sich die ein oder andere passable Passage (wenn man denn überhaupt so lange ausgehalten hat), bei "Wicked Wonderland" aber auch nur von einem annähernd durchschnittlichen oder gar spannenden Album zu reden, käme einer groben Beleidigung aller anderen in diesem Jahr veröffentlichten Scheiben gleich. Immerhin: Wer Interesse an Litas Sexleben hat, darf sich gerne mal die Songtexte zu Gemüte führen.
Bei einem kann man sich immerhin sicher sein: Mit einer solch matschig produzierten Möchtegern-Industrial-Grütze wird LITA FORD keinem, aber auch wirklich keinem Fan einen Gefallen tun. Auf solche "Comebacks" kann man gut und gerne verzichten...
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...