Stil (VÖ): Prog (10. Januar 2005)
Label/Vertrieb: Verglas/InsideOut Music/SPV
Bewertung: Bombast-Prog Granate
Link: www.verglas.com/arenaworld
Zum zehnten Bandjubiläum haben Arena ihr sechstes Studioalbum „Pepper’s Ghost“ veröffentlicht. Der Name spielt auch eine Theaterillusion an, die Henry Pepper 1862 erfand. Mit Hilfe von Spiegeln und Licht projizierte er eine Geistererscheinung auf die Bühne. Passend dazu dreht sich das Album auch inhaltlich um das Thema Wahrnehmung und Missinterpretation. Musikalisch bieten Arena Progrock mit einer gehörigen Portion Bombast, die mich immer wieder an Uriah Heep erinnert. Im Gegensatz zu Genrekollegen verfangen sie sich aber nicht immer wieder in technischen Kabinettstückchen. So mancher Chorus hat hier Hymnencharakter und sollte live zum Mitsingen animieren. Der Opener „Bedlam Fayre“ ist eine mitreißende uptempo Nummer deren Strophe teilweise ein wenig an Irish Folk erinnert auf der anderen Seite aber mit einem vertrackten Rhythmus gespickt ist. Bei „Smoke And Mirrors“ wird das Tempo etwas heruntergefahren. Die Gesangslinie hat in der Strophe einen leichten Mittelaltertouch, der Chorus entwickelt hier aber zu ersten mal echte Ohrwurmqualitäten. Ein Glockenspiel leitet „The Smattered Room“ ein. Es folgt ein eher düsteres midtempo Stück, das aber nicht wirklich zündet. Danach folgt mit „The Eyes Of Lara Moon“ eine Halbballade, die trotz der recht ruhigen Melodie durch ihre rhythmische Komplexität interessant bleibt. Auch bei „Tantulus“ wird nur wenig mehr Gas gegeben. Eine melancholisch bedrückende Strophe und ein epischer Chorus wechseln sich ab. Bei „Purgatory Road“, das die Entwicklung der Menschheit behandelt, wird dann schon mal eine Schippe Kohle nachgelegt. Gekrönt wird das Album dann aber von der gut 13 minütigen „Opera Fanatica“. Hier wird dann auch noch mal richtig Gas gegeben. Chöre, epische Soli; alles was Volumen bringt wird aufgefahren. „Pepper’s Ghost“ ist ein Album, das Spaß macht. Wenn die Spannung auch nicht über die ganze Länge gehalten werden kann, kommt besonders dann, wenn ohne falsche Bescheidenheit auf Bombast gesetzt wird wirklich Stimmung auf.