Weltmusik / Neoklassik / Gothic Rock / Post-Punk
Label: Pias Recordings / rough trade
VÖ: 12.04.2013
Bewertung:VÖ: 12.04.2013
DEAD CAN DANCE, dem Duo Brendan Perry und Lisa Gerrard, ist im letzten Jahr eine kleine Sensation gelungen. Innerhalb von ungefähr 48 Stunden verkauften sie eine komplette Deutschlandtour aus, wobei wir nicht von kleinen Kaschemmen mit 150 Besuchern, sondern von richtig großen Hallen sprechen. Fans, die dabei waren, können sich nun über ein schönes Dokument des Ereignisses freuen. Fans, die nicht dabei waren, können nachträglich lauschen, wie es ungefähr war und beide Parteien dürfen sich darüber freuen, dass es in 2013 wieder Tournachschlag gibt und die Neugründung von DEAD CAN DANCE keine Eintagsfliege war!
Zuerst zum Sound der CD „In Concert", der ist nämlich glockenklar und differenziert, wie man ihn sich für Musik dieser Art nur erträumen kann. DEAD CAN DANCE wären anders auch nicht zu genießen gewesen und die Live CD zeigt, was klanglich rauszuholen ist und was mit perfekter Soundqualität an Intensität transportiert werden kann. Wahrscheinlich hatte man dahingehend Bedenken, denn sonst kann ich mir nicht erklären warum seit der Gründung 1981 nun erst in 2013 die erste Live CD vorgelegt wird. Von hell bis dunkel wird auf „In Concert" jeder Ton und jedes Geräusch gebührend gefeiert und von Publikumsausbrüchen während der Songs wurde fast komplett abgesehen. Ganz selten hört man zwischendurch Applaus aufbrausen. Lediglich am Anfang und Ende der Stücke hört man regelmäßig euphorisches Klatschen, ansonsten wird das Publikum sicherlich gebannt mit offenen Mündern die Klangfluten auf sich einströmen lassen. Wenn wie bei „Return Of The She-King" beide im Duett singen, muss das live umwerfend sein und einen in andere Sphären geschossen haben, ebenso wie das hypnotische „Anabasis".
Brendan und Lisa singen beide live, soweit möglich, noch besser als sowieso schon. Auch die Songauswahl spielt meinem Geschmack komplett entgegen, da sie sich neben einigen Höhepunkten aus dem aktuellen Album „Anastasis" auch Klassiker wie das wunderschöne „Rakim" und das legendäre „Nierika" auf dem Album befinden und eine Interpretation von TIM BUCKLEYs „Song To The Siren".
DEAD CAN DANCE sind Musik in der reinsten Form, die beiden Sänger erfassen ihre Stimme als ein vollwertiges Instrument (so singt Lisa stellenweise auch lediglich passende Laute!) und die Band spricht zum Hörer in fremden Sprachen und durch exotische Klänge. Deshalb wird „In Concert" zu einer musikalischen Droge, da die Musik so massiv fühlbar ist. Für Fans der Band ein absolutes Muss, zeitlose und grenzüberschreitende Musik für Herz und Seele!
Möglichkeiten, DEAD CAN DANCE in 2013 live zu erleben:
09.06. A-Wien - Stadthalle
16.06. Dresden - Junge Garde
17.06. Berlin - Zitadelle
19.06. Hamburg - Stadtpark
21.06. Gelsenkirchen - Amphitheater
25.06. Frankfurt - Jahrhunderthalle