Skys Shadow - Fate


Review

Stil (VÖ): Symphonic Rock (bereits erschienen)
Label/Vertrieb: Mokambomusic


Bewertung:

"(Symphonic-)Rock der Güteklasse A!"

Link: http://www.skys-shadow.com
http://www.mokambomusic.de Mit dem Genre "Symphonic Rock" hatte ich in Form von Victor Smolski's aktuellem Klassikprojekt schon sehr gute Erfahrungen gemacht: deswegen war ich auch sofort dabei, als im Redaktionspostfach die Rezensionsanfrage lag.

Los geht die Scheibe mit dem Stück "S.O.S". Aber ein Hilfeschrei ist alles andere als das, was ich nach diesen knapp 5 Minuten loslasse: ich bin nämlich sprachlos. Hier werden stimmig und locker Streicher mit Schlagzeug und Gitarren gemischt, und mit seinem Einsatz entpuppt sich Sänger Pascal Lüders als super Stimme, die mich ein wenig an den nordischen Kollegen Jorn Lande erinnert. Inklusive verzerrte Gitarreneinsätze und ein tolles Solo.
"Prelude In B-Minor" dauert zwar nur 1:39 Minuten, es wird aber mit dem Brit-Piano ein weiteres klassisches Element aufgeboten, das gepaart mit Streicher- und Gitarrenstimmen dem Song etwas Treibendes und Tiefgehendes verleiht. 
Wiederum Orgeln leiten den stampfend melodiösen Track 3, "I Lose My Faith" ein, der Anfangs den Schwerpunkt im Gesang hat, aber auch in Sachen Instrumentalumsetzung eine Menge zu bieten hat. Über allem aber thront hier wirklich wieder der Gesang, die Orgeln besorgen den melancholischen Gegenpart.
"Alone" fühlt man sich beim nächsten Song ein wenig, ist es doch ein melancholisches Stück, bei dem neben dem selbstverständlichen Schlagzeug nur Akkustikgitarre und Klavier zum Einsatz kommen - und natürlich der wieder sehr überzeugende Gesang. Ein Stück, wie es auch so ohne weiteres aus der Feder der Scorpions hätte stammen können.
Wieder rockiger geht es bei "Road Of Music" zu, welches sich textlich an dem Leben auf Tour orientiert. Ordentlich treibend direkt aus den 70ern weiss es vollends zu überzeugen. Hier wird die Reibeisenstimme ausgepackt, der Track kommt komplett ohne klassische Instrumente aus. Hier kommt auch der Basspart zum Vorschein, ehe er wieder von einem fantastischen Solo abgelöst wird.
Beim ersten der zwei "Stroke Of Fate"-Teile fehlt das erste Mal auf dieser Platte der Gesangspart: heraus gekommen ist ein ruhiges Stück Musik, in erst die Streicher und Gitarre alleine spielen, dann aber Verstärkung in Form von treibenden Drums und ordentlich Geschwindigkeit bekommen. Diese wird durch die kurzen Notenwerte der Streicher für den Hörer noch höher geschraubt, bis es dann wieder ruhig angeht. Nach 4:59 Minuten ist dieser Schwall von ruhig-treibend-Wechseln vorbei, der von Mal zu Mal beeindruckender wird und immer abwechslungsreich bleibt. Hat Hymnencharakter!
Über das "Interlude" muss nicht viel gesagt werden, ein 0:41 Minuten langer Lückenfüller eben.
Umso dicker und rockiger geht es dann in Form vom zweiten "Stroke Of Fate"-Teil weiter, diesmal mit Vocals und einem deutlichen Gruß in Richtung Skandinavien, denn das erinnert in bester Manier an Acts wie Sonata Arctica, ohne zu kopieren.
Klasse mit Keyboard unterlegt und direkt nach vorne der perfekte Anschluss an Teil I des Titels. Sogar Bläser lassen sich gegen Ende nochmal hören.
Leider ist "In The Light" schon der Rausschmeißer dieser Platte, die perfekt klassische und moderne Elemente zu mischen wusste. Doch als solcher ist dieser Track wirklich geeignet, zeigt er doch noch einmal sämtliche Stärken dieser CD auf und macht Lust auf einen weiteren Durchlauf: In den fünfeinhalb Minuten kommen nochmal rockende Gitarren, schwere Drums, ein Klavier, Streicher und natürlich mal wieder brillanter Gesang zum Einsatz. Rock 'n Roll par excellence wird hier praktiziert (inklusive Solo oberster Kategorie), locker lässig dargeboten und nochmal ein eindrucksvoller Beweis des Könnens dieser 6 (mit Gastmusikern: 9) jungen Musikern aus dem Raum Köln.

Ein kleines Fazit:

Was die Kölner Mannen SKY'S SHADOW hier verzapft haben, darf ohne weiteres als fantastisches Stück Musikkultur bezeichnet werden. Auf großartige Art und Weise werden hier die klassischen Instrumente mit modernem Sound gekreuzt, was hervorragend funktioniert. Und auch erdigen Rock können die Jungs machen, was nicht zuletzt der Rausschmeißer "In The Light" eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Für Fans guter Rockmusik eine Kaufempfehlung; Leute, die mal was neues, und Instrumente wie Cembalo nie außerhalb der Theorie des Musikunterrichts kennengelernt haben, ebenso.

Tracklist:

#1 S.O.S.
#2 Prelude In B-Minor
#3 I Lose My Faith
#4 Alone
#5 Road Of Music
#6 Stroke Of Fate I
#7 Interlude
#8 Stroke Of Fate II
#9 In The Light

Spielzeit:

39:37 Minuten

Sonstiges:

Leider Gottes scheint die Platte derzeit nur über das Label MOKAMBOMUSIC erhältlich zu sein.
Interessenten folgen dem Link in den Shop und kaufen die CD.