Geschrieben von Sonntag, 20 Juli 2014 15:14

Equilibrium – Interview zum Album "Erdentempel" und zur neuen Besetzung

Viel hat sich in letzter Zeit bei der deutschen Band EQUILIBRIUM getan, mit "Erdentempel" gibt es ein neues Album und ein Besetzungswechsel fand statt. Wir haben uns im Rahmen des Rockharz 2014 mit Robse, René und Dom getroffen, um ihnen ein wenig auf den Zahn zu fühlen.

Schön, dass Ihr gekommen seid, sagt doch zu Anfang einmal, wer Ihr seid, was Ihr macht und was Eure Hobbies sind.

René: Also ich bin der René und ich spiele Gitarre.

Robse: Ich bin Robse und ich singe bei EQUILIBRIUM. Meine Hobbies sind Bier trinken und Gerstensaft sowie andere Hopfengetränke vernaschen.

Dom: Ich bin Dom und spiele auch bei EQUILIBRIUM. Meine Hobbies sind Gitarre, schlafen und Gitarre ... und bumsen natürlich, aber nur mit meiner Freundin.

René: Ich habe meine Hobbies vergessen: Lesen, Schwimmen, Reiten und Computer spielen.

Robse: Ich muss auch sagen, dass ich es sehr mag, mit dem René - wenn es regnet - einfach spazieren zu gehen.

Ihr habt nach etwas längerer Zeit endlich ein neues Album draußen und eine neue Besetzung – es hat sich also wirklich viel getan. Was kann man jetzt für die Zukunft erwarten, da sich ja auch das neue Album schon deutlich vom Vorgänger abhebt, wie geht es weiter?

René: Also wir werden natürlich erst mal ordentlich die Festivals bespielen dieses Jahr, dann gibt es im Herbst auch eine Tour, das wird denn der erste Teil unser "Erdentempel"-Tour, die hauptsächlich in Deutschland stattfindet. Aber wir werden natürlich auch noch andere Bereiche betouren, das wird so dieses und nächstes Jahr anstehen. Wir sind auch sehr froh mit den zwei Neuen, die können ein wenig neuen Schwung in die Band reinblasen.

"Erdentempel" enthält einige Songs, die grundlegend verschieden sind. Bei „Wellengang“ zum Beispiel denke ich immer an „Fluch der Karibik“ oder „Jack Sparrow“, „Karawan“ klingt ein bisschen Sahara-mäßig ... wie kam das zustande?

René: Es hat einige Zeit gedauert, bis das Album fertig war, und in dieser Zeit haben sich natürlich viele Ideen gesammelt. 2013 haben wir uns dann hingesetzt und geschrieben, wobei die ganzen Einflüsse der letzten Jahre verarbeitet wurden. Da wir verschiedene Geschmäcker haben, passiert es dann auch mal, dass sowas Orientalischen dabei herauskommt. Dieses Mal haben wir auch bayrische Einflüsse integriert, um einfach unsere Heimat dabei zu haben.

„Wirtshaus Gaudi“ ist für einen Norddeutschen wie mich natürlich was ganz Besonderes. Dom, Du bist ja recht neu bei EQUILIBRIUM, und als Außenstehender hat man natürlich keine Ahnung, wie so etwas zustande kommt. Wird man dann in Deinem Fall einfach angerufen und gefragt: „Hey, willst du mitmachen?“ oder wie lief das ab?

Dom: Also bei mir war es so, dass ich Robse schon zuvor kannte. Robse hat bei einer meiner anderen Bands NOTHGARD ausgeholfen, beim neuen Album, das im September rauskommt und „Age Of Pandora“ heißt. Da hat er einen "Featuring"-Song gemacht, danach blieben wir dann einfach in Kontakt. Das war bereits letztes Jahr im August ...

Robse: ... am 16. August ...

Dom: ... ja, das kann sein, naja wir wurden dann immer bessere Kumpels und irgendwann schrieb er mir dann 'ne SMS und da stand einfach nur: „Hey Dom, ich hab Dich jetzt als neuen Gitarristen für EQUILIBRIUM vorgeschlagen, hättest Du denn Bock?“ Dann steht man natürlich da und denkt nur, wie krass das ist, Bock hatte ich ja sowieso. Später habe ich dann den René kennengelernt und den Hati und die Jen, die ja auch neu dazu kam. Die Truppe ist natürlich super und wir freuen uns immer sehr, wenn wir uns sehen.

Robse, wieso ist Dir denn dieser 16. August nach so langer Zeit noch in Erinnerung geblieben?

Robse: Das Datum werde ich immer in Gedanken behalten, denn NOTHGARD sind eine meiner Lieblingsbands und ich hab' mich dann einfach ein wenig aufgedrängelt und gesagt, dass ich, wenn es irgendwie machbar ist, Gastgesang machen möchte. Einfach nur, weil diese geile Band sonst im Untergrund versinken würde und vielleicht kann mein schwuler Name die Band dann nach vorne treiben. Das haben wir dann einfach gemacht, nur die CD ist bis heute leider noch nicht raus.

Mein Plan ging absolut auf, Dom ist jetzt bei EQUI, ich könnte bei NOTHGARD mitmachen und wir werden immer besser. Wichtig war bei der Wahl natürlich auch, dass man sich jemanden sucht, mit dem man gut klar kommt. Ich kannte Dom ja schon, er ist menschlich absolut top und trinkt einen ordentlichen Stiefel weg, nackig sieht er auch gut aus. Ich habe dann René Bescheid gesagt und der meinte dann, ich solle ihn halt nehmen. Ging alles ganz schnell.

Und wie kam das mit Jen, Euer neuen Bassistin? Kanntet Ihr sie vorher auch schon und habt sie dann einfach mal angeschrieben?

René: Kann man schon sagen. Dom hatten wir ja relativ schnell und haben dann natürlich überlegt, ob wir 'ne Frau nehmen sollen oder diesmal 'nen Kerl. Wir haben dann lange gesucht, aber im weiblichen Bereich keine Richtige gefunden, also dachten wir uns, dass wir uns einen Kerl suchen, da wir auch massig viele Bewerbungen bekommen haben. Robse und ich haben dann telefoniert und bei Facebook unter der Kategorie „Leute, die Du vielleicht kennst“ einfach gescrollt ... und dann hab' ich eine gesehen die passen könnte und dann haben wir sie direkt angeschrieben. Dann haben wir uns getroffen, die erste Bandprobe hatten wir dann auch, nur zwei Tage vor unserem ersten gemeinsamen Auftritt, war alles schon sehr knapp. Hätte es nicht geklappt, hätten wir halt ohne Bass auf die Bühne gehen müssen. Aber jetzt stimmt alles und die Stimmung ist einfach wunderbar.

Dann kommen wir mal zum harten Schinken. Unser Interview wurde ja verschoben, was im Nachhinein recht gut ist, da ich jetzt ein wenig auf Euren Auftritt beim Rockharz eingehen kann. Neue Besetzung, schöne Location, wie fandet Ihr es denn? Im Publikum waren eher gemischte Gefühle, besonders was den Sound angeht.

René: Wir sind natürlich, obwohl wir heute erst das dritte Mal in dieser Besetzung spielen, schon perfekt eingespielt. Das Problem war heute, wie mir die Soundleute gesagt haben, dass der starke Wind den Sound weggetragen hat. Die Soundleute direkt an der Bühne können natürlich viel versauen und wenn die mal Scheiße bauen, dann ist natürlich alles versaut. Da müssen wir heute auch nochmal schimpfen. Aber man geht natürlich nicht umher wie ein großer Rockstar, sondern geht das recht entspannt an und macht keine große Welle, denn das bringt nichts. Zwischenzeitlich war es aber echt schwierig, da wir uns teilweise selber gar nicht gehört haben.

Ihr habt wirklich einen der wenigen Auftritte geliefert, die mich bis jetzt sehr überrascht haben, besonders durch die neue Besetzung. Und da wir das Interview aufgrund der Lautstärke hier eh nicht viel länger führen können (ARCH ENEMY haben gerade angefangen zu spielen) mal als besondere Abschlussfrage: Könnt Ihr kochen?

René: Ja, in Ansätzen kann ich kochen. Ich bin ja Vegetarier und da versucht man schon ein paar Experimente aus dem vegetarischen oder gar veganen Bereich.

Robse: Ich habe das von meiner Mami gelernt und koche wie ein Weltmeister, meine Freunde sind immer total begeistert: gefüllte Paprikaschoten, gebratener Schinken, Eisbein, all sowas gibt’s bei mir. 

Dom: Ich kann eigentlich nicht kochen, außer Fertigpizza oder Fertigschnitzel, oder Lasagne. Aber das Problem habe ich zum Glück auch gar nicht, denn ich habe eine Freundin, die super kocht, die macht das immer sehr gut. Dementsprechend kann ich mich gar nicht beschweren. Man muss ja nicht alles können. 

René: Dann muss ich meins auch noch mal korrigieren, denn auch bei mir kocht meistens die Freundin, aber ich stehe denn daneben und bin gedanklich beteiligt.

Noch eine letzte Frage an René, da ich selber Vegetarier bin und weiß, wie schwer das besonders auf Festivals sein kann: Wie kommst Du auf Touren klar, denn da braucht man ja quasi immer eine Extrawurst?

Renè: Also auf Festivals ist das Angebot im vegetarischen oder veganen Bereich doch immer recht gut, da viele Musiker auch vegetarisch oder vegan leben. Auf Tour war es bis jetzt immer so, dass wir immer einen Tourmanager dabei hatten, der selbst Vegetarier war, sodass ich mich da gar nicht groß kümmern musste. Wir schreiben das auch immer direkt, wenn wir gebucht werden, dass wir so etwas haben möchten, denn der Hati ist sogar Veganer. Eigentlich ist dann für jeden etwas dabei und wir kommen uns und auch nicht in die Quere.