Rebattered - Wheel Of Misfortune




 


Stil (Spielzeit): Thrash / Death (31:53)
Label/Vertrieb (VÖ): In Eigenregie veröffentlicht (07.04.08)
Bewertung: 6,5/10
Link: www.rebattered.de
www.myspace.com/rebatteredmetal

Ein kleines bisschen anders zu sein kann eine Menge ausmachen. In diesem Falle bewahrt es REBATTERED davor, in der Flut von Thrash-Metal-Veröffentlichungen unterzugehen. Wo andere Bands guten Standard hinlegen aber kaum eigene Ideen verbraten, glänzen die Wuppertaler bereits auf ihrem Debüt „Wheel Of Misfortune“ mit Einfallsreichtum, dem nicht bereits kurz hinter dem Intro die Luft ausgeht.

Ende 2002 gegründet und durch diverse Besetzungswechsel gereift und gewachsen, kennt die Band ihre Stärken mittlerweile selbst: Man habe sich auf das Essentielle der Musik beschränken wollen, ohne alles einzubringen, was man zu seinen Einflüssen zählt. Das sind moderne Einschläge von Bands wie MACHINE HEAD und THE HAUNTED, sicherlich haben die Jungs ihre Ohren aber auch SLAYER, KREATOR und Konsorten geliehen. (Kennt jemand noch PAGANDOM? REBATTERED klingen wie der kleine Bruder…)
Die Songs pendeln zwischen modernem Death und konventionellerem Thrash und bringen jede Menge Variantenreichtum mit, was Tempo und Groove anbelangt. Zwischendurch flechten REBATTERED immer wieder ruhige Passagen ein, in denen sich die Gitarren unverzerrt entfalten dürfen. Hier sind zwar keine Virtuosen am Werk, ihr Handwerk beherrschen die Fünf aber allemal.
Entwicklungspotential sehe ich bei der gesanglichen Melodienführung, die stellenweise zu eindimensional und damit etwas uninspiriert geraten ist. Technisch wäre das sicher kein großes Problem, denn Sänger Tim fühlt sich zwischen tiefen Growls und heiseren Shouts ganz zu Hause, mit Abstrichen bei den cleanen Vocals. Auch wirken einige Parts ein wenig ungelenk und spannungslos, was dem ganzen aber nicht seine zweifellos vorhandene Eigenständigkeit nimmt. Bis auf die pluckernde Bass-Drum gibt’s auch am Sound nicht viel zu rütteln, sodass die Scheibe insgesamt eine ganze Menge Spaß macht.

REBATTERED wollen sich mit „Wheel Of Misfortune“ für einen Platten- und Management-Deal empfehlen, und ich drücke die Daumen, dass das gelingt. Zwar rangiert die Band mit gut der Hälfte des Songmaterials zum jetzigen Zeitpunkt noch unter dem, was man als „Hausmannskost“ bezeichnen kann, die wird aber in drei Gängen und gut gewürzt abgeliefert - für ein Debüt will das schon was heißen. Dranbleiben!

 
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!