Angesichts meiner Freude über ein neues Lebenszeichen von DOWN – die letzte Veröffentlichung liegt immerhin knapp vier Jahre zurück – fange ich diese Rezension mal anders an. Kennt Ihr das Gefühl bei METALLICAs „And Justice For All“-Album, wenn „Blackenend“ langsam lauter werdend beginnt und sich nach und nach in ein Riffgewitter steigert? Eigentlich möchte man, dass das Eingangsriff niemals aufhört, aber zeitgleich kann man es gar nicht erwarten, bis es endlich richtig losgeht. Genau so erging es mir bei DOWNs erster EP von insgesamt vier erscheinenden EPs „IV Part 1 – The purple EP“ und dem eröffnenden Song „Levitation“. Dieses extreme Metalriff hat sich sofort in mein Hirn gebohrt, bis es dann endlich nach knapp zwei Minuten in dem obligatorischem DOWN-Sound endet, beziehungsweise versinkt.
Ist die Eröffnungsnummer vorbei, haben BLACK SABBATH sich mit einem ebenfalls unglaublichen Riff auf der EP verewigt – der Vorabveröffentlichung „Witchripper“. Auch die anderen vier Songs können mehr als nur gefallen. Pepper Keenans Southern Rock trifft auf Patrick Bruders bluesigen Basss, trifft auf Jimmy Bowers Sludge, trifft auf Kirk Windsteins Metal, trifft auf die unvergleichliche Stimme von Phil Anselmo. Scheint so, als hätten DOWN ihre vierjährige Pause bestens genutzt, denn auf dieser ersten EP klingen sie frischer als jemals zuvor. Und dennoch hört es sich ein wenig nach "back to he roots" an. Das hätte auch ganz anders verlaufen können, zumal DOWN mittlerweile bei einem neuen Label untergekommen sind und dort anscheinend tun können, was sie wollen. Rex Brown ist nicht mehr mit dabei, Unterstützung wurde dafür in Patrick Bruders gefunden, der hauptberuflich bei CROWBAR am Bass steht. Trotz sauber produziertem Sound kommt die EP schmutzig, staubig und roh daher.
Ich würde am liebsten die Bestnote für dieses Teil geben. Da ich aber einfach zu gespannt bin, was da noch kommen mag, halte ich mich mit einem halben Punkt zurück. Den zweiten halben Punktabzug gibt es von mir dafür, dass ich es irgendwie frech finde, mehrere EPs zu veröffentlichen, obwohl beinahe alle Songs fertig sein sollen. Ich hoffe, dass die folgenden EPs dieses Niveau halten können!
