Link: www.myspace.com/psyopus
Was kommt dabei heraus, wenn man THE DILLINGER ESCAPE PLAN und THE FACELESS in einen Sack steckt und mit dem Knüppel draufhaut oder auch wahlweise beide Bands ein halbes Jahr zusammen in ein Zimmer ohne Kontakt zur Außenwelt steckt?
Die vier Jungs von PSYOPUS werden bei Metalblade als "the new x-treme" angepriesen und irgendwie stimmt das sicherlich. Zwar nicht in Punkto Brutalität, aber in Punkto Geisteskrankheit umso mehr. Die Jungs aus Rochester machen auf ihrem aktuellen Werk "Odd Senses" wahnsinnigen mathematischen Grindcore mit dem Hang zum Avantgarde. Wer nach dieser einen Stunde von geisterkrankester Musik noch lineare Gedankenstrukturen fassen kann - Respekt! Die Musik von PSYOPUS könnte man irgendwo zwischen der Mathematik von THE DILLINGER ESCAPE PLAN, der Progressivität von BETWEEN THE BURIED AND ME und der puren Energie von Grind-Bands wie GADGET ansiedeln. Wer hier auf lineares Songwriting hofft, ist gänzlich fehl am Platz. Die elf Songs entpuppen sich als Solonummern jedes einzelnen Instrumentalisten in der Band, der Gesang ist der einzige Part, der die Band musikalisch noch irgendwie zusammenhält. Wer den Film "Children Of Men" gesehen hat, weiß bei PSYOPUS, wie die "Zen-Musik" des Films heutzutage klingen würde.
Hier wird an laufendem Band gesweept, soliert, wahnsinnig geprügelt und das alles auf hohem technischem Niveau.
Zugegeben, mir erschließt sich diese Art von Musik (noch) nicht wirklich, dafür ist sie einfach noch zu neu und zu...krass. Metalblade hatten mit der Beschreibung "the new x-treme" bei PSYOPUS sicherlich Recht, jedoch wird diese Band auch definitiv polarisieren, einfach zu wahnsinnig und geisteskrank klingt dieser Mix zu dieser Zeit noch. "Odd Senses" ist mit Sicherheit das bis jetzt exstremste Stück Musik dieses Jahres und mir bleibt nur noch zu sagen: Reinhören, wer sich traut!
Stil (Spielzeit): Math-Grind (62:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Metalblade (16.02.09)
Bewertung: 5,5 / 10 Punkten