Wie schafft man es, beim Songwriting fast jeden Song auf denselben drei Akkorden zu beginnen, ohne dass mal jemand von außen reinruft: „Ey Digger, das hatten wir schon 'n paar Mal ... also lass mal'n anderes Riff ausprobieren"?
Die Antwort: Indem man solche Stimmen gar nicht erst zulässt, denn „The Final Revolution" ist komplett aus Gary Meskils Feder geflossen. „Dies ist das erste PRO-PAIN Album seit den Neunzigern, auf dem ich alles alleine geschrieben habe", so der Sänger/ Bassist. Variiert wird im Rhythmus (Stakkatos und Grooves) und in puncto Geschwindigkeit, in der die Songs dick produziert (einmal mehr GURDS V.O. Pulver) auf einen einballern, das war's dann aber auch mit Abwechslungsreichtum. Das Ergebnis ist eine Platte, die dir knallhart und mit irrem Punch direkt in die Fresse fährt – immer und immer wieder, zwölf Tracks lang.
Ist das jetzt gut oder schlecht? Nunja – wer es straight mag, aber am Vorgänger „Straight To The Dome" vor allem den Thrash-Metal-Einschlag schätzt, wird dieses Mal enttäuscht: hier gibt's im Grunde nur Hardcore Dynamik in your face, garniert mit einigen feinen Soli und in gewohnt rustikaler Ansage. Wer hingegen die Experimentierfreudigkeit und melodische Verspieltheit von „Fistful Of Hate" liebt, wird „The Final Revolution" nach den bärenstarken Eröffnungstracks einfach gelangweilt in die Ecke schmeißen.
Auch wenn mir PRO-PAIN auf den letzten Scheiben besser gefallen haben: Das hier ist genau der Scheiß, für den die Jungs aus New York City immer standen und den wir schon in den 90ern abgefeiert haben, weil er dir den Kopf durchpustet und klingt wie er klingt: angepisst, direkt und kompromisslos. Laut Meskil war das die Losung – Mission erfüllt.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!