Bullet - Bite The Bullet

Stil (Spielzeit): Hard Rock meets Metal (41:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lodge/Rough Trade (05.09.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.bullet.nu
Ich glaube, ich habe mich selten so in einer CD getäuscht wie im Falle von “Bite The Bullet”. Zwar hatte ich schon vorher von BULLET gehört, aber als ich zum ersten Mal „Dusk Til Dawn“ von vorliegender Scheibe hörte, war ich nicht gerade davon angetan. Klar, rein musikalisch klang der oldschoolige Mix aus AC/DC und ACCEPT ziemlich gut, aber mit dem Sänger, der sich wie ein aufgeputschter Brian Johnson anhörte, hatte ich so meine Probleme.

Mittlerweile aber, nach einigen Durchgängen des zweiten Albums der Schweden, bin ich absolut hin und weg von „Bite The Bullet“ – und ja, auch von Hell Hofers Stimme. Hat man sich erst einmal an die offensichtlichen Einflüsse (die aber nie kopiert werden!) gewöhnt, läuft der Gesang, der mich nunmehr an eine Kreuzung aus Brian Johnson und Udo Dirkschneider erinnert, viel besser rein. Das musikalische Fundament klingt bombig: Schon zu Beginn des tollen Openers „Pay The Price“ möchte man wegen der authentischen, warmen 80er Jahre-Produktion, die Nicke Andersson besorgt hat, kniend vor den Boxen rumrutschen, aus denen melodischer, ganz traditioneller und schnörkelloser Metal erklingt. Dabei ist es egal, ob man dem Titeltrack, der schon erwähnten Partyhymne „Dusk Til Dawn“, dem etwas düstereren „City Of Sins“ oder dem geilen Rausschmeißer „The Rebel’s Return“ lauscht, alle Songs eignen sich hervorragend zum Dauerbangen und als Beschallung auf Partys. Ab und zu werden auch MAIDEN-artige Gitarrenlinien eingestreut, das Material bewegt sich aber hauptsächlich in der bereits erwähnten AC/DC meets ACCEPT-Ecke. Das heißt logischerweise, dass es auf „Bite The Bullet“, bei dem übrigens Altbassist Lenny Blade gegen den guten Freund der Band und Fanclubgründer Adam Hector ausgetauscht wurde, keine innovativen Ideen zu bestaunen gibt, aber den traditionellen Metal-Spirit lassen BULLET wie kaum eine andere Band aufleben.

Wenn es um rotzigen, frischen AC/DC-Rock geht, haben AIRBOURNE nach wie vor die Nase vor. Den Stilmix aus Hard Rock und Achtziger-Metal macht aber BULLET keiner so leicht nach. Egal ob unterm, Kopfhörer, nebenbei oder als Untermalung zum Feiern: „Bite The Bullet“ rockt wie die Hölle!