Um acht Songs erweiterte Fassung mit überarbeitetem Sound
Der Remix auf zwei CDs beinhaltet neben einem überarbeiteten Artwork erstmals acht Tracks, die nicht auf dem Original-Release zu finden waren, und kommt damit auf eine Spielzeit von gut 140 Minuten. Der Remix von Andy Jackson ist absolut gelungen und bietet einen Mehrwert im Vergleich zur ursprünglichen Veröffentlichung.
Dass "A Delicate Sound Of Thunder" niemals das Vorzeige-Livealbum von PINK FLOYD war und sein wird, wird beim Blick auf die Trackliste sofort klar. Bei den fünf Konzerten im Nassau Coliseum in Long Island, New York, im August 1988 gaben David Gilmour, Rick Wright, Nick Mason sowie eine ganze Armada an Gastmusikern nicht nur unsterbliche Klassiker wie "Shine On You Crazy Diamond (Parts 1-5)", "Time", "Comfortably Numb" und "Run Like Hell" zum Besten, sondern stellten auch ihr aktuelles Album "A Momentary Lapse Of Reason" in Gänze vor.
Das erste Studioalbum ohne Roger Waters ist leider auch live eine unheimlich klebrige, poppige und nichtssagende Angelegenheit, die es in Songs wie "Learning To Fly" oder "Terminal Frost" problemlos mit den fiesesten GENESIS-Gräueltaten der Achtziger aufnehmen kann. Neben dem strahlenden Ausnahme-Song "Sorrow" sind die treibenden "The Dogs Of War" und noch mehr "Yet Another Movie" durchaus genießbar, während sich "On The Turning Away" nach anfänglichem Pop-Synthie-Schmalz zu einer nicht minder süßlichen Akustik-Ballade entwickelt, bevor David Gilmour nach 3 1/2 Minuten sein erlösendes, formidables Gitarrensolo erklingen lässt, das gar nicht mehr aufhören will (und soll).
Mit Ausnahme des furchtbaren "One Slip" begeistert die zweite CD mit Klassikern wie dem treibenden Instrumental "One Of These Days", der Gänsehaut-Nummer "The Great Gig In The Sky" und "Wish You Were Here", dem sich das absolute Highlight dieser Livescheibe anschließt: Eine atemberaubende, intensive Performance von "Welcome To The Machine", der Blaupause für alles, was jemals an Industrial Rock oder Metal kreiert wurde. Was für ein Meisterwerk, absolut fabelhaft dargeboten!
"A Delicate Sound Of Thunder" gibt's übrigens auch auf Blu-ray und DVD, kompletter als die Original-VHS, bedauernswerterweise aber immer noch ohne "Welcome To The Machine". Bild und Ton wurden aufwändig von den Original-Tapes restauriert, und, ganz ehrlich: Viel besser kann ein mehr als 30 Jahre alter Gig wohl nicht aussehen und klingen. Die 5.1-Abmischung ist sehr gut gelungen, die Bilder sind gerade in den Nahaufnahmen beeindruckend scharf. Die Show war und ist nach wie vor ganz, ganz groß.
Schade nur, dass es BD und CD nur im überteuerten Set zusammen mit den DVDs gibt, wofür dann mehr als 50 Schleifen fällig werden. Trotz der großartigen Qualität schon eine ziemliche Ansage, zumal das gesamte Material ja schon vorhanden ist. Varianten mit Blu-ray bzw. DVDs plus CDs wären schlauer und günstiger gewsen.
Lohnenswerte Überarbeitung des PINK-FLOYD-Livealbums
Wer sich an der "A Momentary Lapse Of Reason"-Geschichte nicht stört, wird mit "A Delicate Sound Of Thunder" seine Freude haben und sollte sein Original gegen die Neuauflage eintauschen. Hier hat das Team wirklich ganze Arbeit geleistet!
"A Delicate Sound Of Thunder (Remix 2019)" Trackliste:
Part 1
Shine On You Crazy Diamond (Parts 1-5)
Signs Of Life
Learning To Fly
Yet Another Movie
Round And Round
A New Machine (Part 1)*
Terminal Frost*
A New Machine (Part 2)*
Sorrow
The Dogs Of War
On The Turning Away
Part 2
One Of These Days
Time
On The Run*
The Great Gig In The Sky*
Wish You Were Here*
Welcome To The Machine
Us And Them
Money
Another Brick In The Wall (Part 2)
Comfortably Numb
One Slip*
Run Like Hell
*bisher unveröffentlicht
PINK FLOYD Line-up:
David Gilmour - guitars, vocals
Rick Wright - keyboards
Nick Mason - drums