Mit etwas Verspätung starten die Kölner Metaller ihre Show. Der Sound ist gewohnt gut und das Publikum sofort voll da. Das sieht man ja auch nicht so oft, dass die erste Band des Abends schon so gewaltig unterstützt wird. Die Jungens um den neuen Sänger Patrick Sühl – ok, ist schon seit 2012 im Line Up, aber ich habe die Band mit ihm noch nicht live gesehen – haben im März mit „Damage Dancer" ja ebenfalls ein starkes Album veröffentlicht, das es jetzt auch ordentlich zu promoten gilt.
Der Titelsong ist auch der Opener ihrer Show und der besteht die Live-Prüfung schon mal problemlos. Da habe ich mir im Vorfeld auch keine großen Sorgen gemacht, dass dies nicht der Fall sein könnte, denn der dreckige Metal der Männer aus der Domstadt gehört einfach auf die Bühne. Und Patrick, der ja bereits der vierte Sänger in der Geschichte von GUN BARREL ist, macht seine Sache ausgezeichnet – und das nicht nur bei den neuen Songs. Auch den alten Nummern haucht er neues Leben ein. Sehr cool.
Leider werden vom aktuellen Album nur der Titelsong und „Bashing Thru" gespielt (warum eigentlich?) und vom Vorgänger „Brace For Impact" mit „Dancing On Torpedos" und „With Might And Main" ebenfalls zwei Songs. Der Rest sind alte Klassiker, die man auf einem GUN BARREL Konzert ja auch hören will.
Die „Jungens" lassen sich von der euphorischen Stimmung in dem kleinen Club anstecken und hauen die ganze Energie zurück in die Menge. Geil, so geht ein Konzertabend schon mal klasse los. Leider ist mit „Lonely Rider", bei dem auch ordentlich mitgesungen wird, schon Schluss. Aber es kommen ja noch zwei Bands, die sich ebenfalls viel vorgenommen haben.
Weltrekord in Sachen Umbaupause; gefühlt waren das nicht mal 15 Minuten, als das Licht runterfahren wird und das Intro für BLOODBOUND aus den Boxen dröhnt. Die Schweden waren ja vor kurzem erst mit uns' U.D.O in unseren Breiten unterwegs und konnten auf der Tour mächtig punkten. Auch heute geben sich Mannen um das Gitarristen-Brüderpaar Tomas und Henrik Olsson keine Blöße und hauen einen Hammer nach dem anderen heraus.
Das Line Up wurde im Vergleich zur U.D.O. Tour wieder etwas verändert. An den Drums sitzt wieder Pelle Akerlind, dafür musste Bassist Anders Broman offensichtlich passen. Leider habe ich den Grund und auch den Namen seines Ersatzmannes nicht herausbekommen. (Edit, Facebook sei Dank: Der Mann an den dicken Saiten heißt Johan Bergquist. Anders Broman war nicht dabei, weil die Geburt seines Kindes kurz bevor steht. Bandmitgründer und Keyboarder Frederik Bergh war ebenfalls aus familiären Gründen nicht mit am Start).
Aber das tut der ganzen Sache auch gar keinen Abbruch und scheint bei BLOODBOUND auch irgendwie normal zu sein. Die Jungens steigen mit „Moria" in ihr Set ein und werden frenetisch von den Fans empfangen. Sänger Patrick Johansson wird scheinbar von Gig zu Gig immer souveräner und dirigiert den Chor vor der Bühne wie ein Großer. Der Schwerpunkt der Setlist liegt natürlich auch hier auf der letzten Veröffentlichung „In The Name Of Metal".
Aber auch die alten "Klassiker" wie „For The King", „Bless The Unholy" oder das megastarke „Nosferatu" knallen ohne Ende und BLOODBOUND scheinen ebenfalls etwas überrascht zu sein, wie überschwänglich die Stimmung im Turock ist. Bei „In The Name Of Metal" und „Metalhads Unite" werden die Refrains lautstark mitgesungen, und mein Lieblingssong „Nosferatu" haut mich mal wieder nicht nur wegen des hammermäßigen zweistimmigen Gitarrensolos aus den Schuhen.
BLOODBOUND werkeln gerade an einem neuen Album und man darf gespannt sein, was sich diese Band, die noch nie eingespielter und homogener wirkte, diesmal aus dem Ärmel schüttelt. Leider ist auch bei BLOODBOUND viel zu schnell der letzte Ton verklungen. Die Band wird aber noch gefeiert, als die Roadies und die Band schon angefangen haben, die Bühne umzubauen.
Der Weltrekord vom ersten Umbau wird zwar nicht gebrochen, aber man kommt nah ran. Es ist angerichtet, und die Stimmung könnte besser nicht sein. Vor allem, weil auch das Gerücht die Runde macht, dass BRAINSTORM den Gig für eine Live-DVD aufzeichnen. Weitere Nahrung erhalten die Gerüchte, als sich immer mehr Männer mit Kameras auf den Schultern in der Halle verteilen.
Licht aus, das Intro läuft und BRAINSTROM entern unter großem Jubel die Bühne mit „Highs Without Lows". Hier schon mal ein Kompliment an die feierwütigen Fans, die immer noch auf Hochtouren laufen und den Schwaben einen würdigen Empfang bereiten: Absolut klasse, was da vor der Bühne abgeht, das habe ich so im TUROCK schon lange nicht mehr erlebt. Und auch Shouter Andy B. Franck scheint beeindruckt. Mit nach hinten gedrehtem Basecap zeigt der Mann, dass er den Ruf eines exzellenten Livesängers nicht umsonst hat.
„Shiver" und „Worlds Are Coming Through" kommen nur durch die üblichen, sympathischen Ansagen unterbrochen relativ zügig hintereinander. Auf der Bühne ist mindestens genauso viel Bewegung wie davor, und bereits nach drei Songs sind Milan, Torsten und Andy sickenass. Die kurze Verschnaufpause nutzt Andy um anzukündigen, dass die Band mit „Firesoul" ein neues Album am Start hat (V.Ö. war genau ein Tag vor dem Gig), und jetzt kommt's ... dass man die Scheibe heute komplett durch spielen wird. Wow. Damit habe ich auch nicht gerechnet, und da das Album in meinem Review 10 von 10 Punkten bekommen hat, bin ich natürlich mehr als begeistert.
„Erased By The Dark" und der Titelsong „Firesoul" knallen live noch intensiver als auf der Scheibe. Alles andere hätte mich aber auch schwer gewundert. Und obwohl die CD ja erst am Vortag veröffentlicht wurde, zeigen sich die meisten Fans schon ziemlich textsicher. Die Ankündigung und damit die Bestätigung der Gerüchte, dass der Abend für eine Live-DVD mitgeschnitten wird, wird mit lautem Jubel gefeiert. Und weil auch gleichzeitig in diesem Jahr das 25jährige Bandjubiläum gefeiert wird, kriegen BRAINSTORM erst noch ein fettes „Happy Birthday" von der Meute gesungen, was die Jungens sichtlich freut und rührt.
„Erased By The Dark" und der Titelsong „Firesoul" knallen live noch intensiver als auf der Scheibe. Alles andere hätte mich aber auch schwer gewundert. Und obwohl die CD ja erst am Vortag veröffentlicht wurde, zeigen sich die meisten Fans schon ziemlich textsicher. Die Ankündigung und damit die Bestätigung der Gerüchte, dass der Abend für eine Live-DVD mitgeschnitten wird, wird mit lautem Jubel gefeiert. Und weil auch gleichzeitig in diesem Jahr das 25jährige Bandjubiläum gefeiert wird, kriegen BRAINSTORM erst noch ein fettes „Happy Birthday" von der Meute gesungen, was die Jungens sichtlich freut und rührt.
Von den restlichen „Firesoul" Songs entpuppt sich keiner als nicht livetauglich. Ohne einen Song abwerten zu wollen, haben mich aber „Entering Solitude", „What Grows Inside", „Chosen" und „And I Wonder" am meisten beeindruckt, umgehauen, weggeblasen ... wie auch immer.
Andy traut sich fast gar nicht zu fragen, ob die feiernde Menge noch mehr hören will. Die Antwort sieht er an den hochgereckten Armen vor sich. „Shiva's Tears", einer meiner Lieblingssongs, „Temple Of Stone" und „Fire Walk With Me" bringen langsam alle an ihre Grenzen. Andy hat zwischenzeitlich mal sein Shirt ausgewrungen (es kam ordentlich Schweiß raus), und Torsten sieht aus, als käme er direkt aus der Dusche.
Ein phänomenales, als Zugabe gebrachtes „All Those Words" bildet dann auch den Abschluss und die Melodie wird wirklich von allen in im Turock mitgesungen. Und zwar vor, während und nach dem Song. Auch dann noch, als BRAINSTORM die Bühne nach mehreren kollektiven Verbeugungen bereits verlassen haben. Ich freue mich jetzt schon wie bekloppt auf die angekündigte DVD.
Fazit: Das war ein Abend, den man nicht so schnell vergessen wird. Drei Bands, die vor Spielfreude und Spaß nur so strotzten, Fans, die das Turock vom ersten bis zum letzten Ton bei allen Bands in ein Tollhaus verwandelten und dafür sorgten, dass das Wasser von der Decke tropfte. Und dann auch noch der Videodreh bei BRAINSTORM und das Durchspielen des kompletten, neuen Albums. Das war echt der Hammer.
GUN BARREL und BLOODBOUND hatten wenig Mühe, die Meute vorzukochen, denn die ging von der ersten Sekunde an steil. Leider war das Turock nicht restlos ausverkauft, aber die Fans, die da waren, sorgten für einen mehr als würdigen Rahmen für ein megastarkes Tourpackage und für eine lautstarke Kulisse für das Live-Video. Die T-Shirt Preise von maximal 15 € und die wie immer superfreundlichen Merchandiser Jane (Bloodbound / Gun Barrel) und Krusty (Brainstorm) sollten ebenso lobend erwähnt werden, wie die Crews der Bands, die die Umbaupausen saukurz gestaltet haben.
Setlist GUN BARREL:
Damage Dancers
Front Killers
Dancing On Torpedos
Bashing Thru
Brother To Brother
With Might And Main
Vultures Are Waiting
Lonely Rider
Setlist BLOODBOUND:
Moria
Bless The Unholy
When Demons Collide
For The King
In The Name Of Metal
Metal Monster
Metalheads Unite
Book Of The Dead
Nosferatu
Setlist BRAINSTORM:
Highs Without Lows
Shiver
Worlds Are Coming Through
Erased By The Dark
Firesoul
Descendants Of The Fire
Entering Solitude
Recall The Real
Shadowseeker
Feed Me Lies
What Grows Inside
Chosen
And I Wonder
Shiva's Tears
Temple Of Stone
Fire Walk With Me
---
All Those Words
HOMEPAGE GUN BARREL
HOMEPAGE BLOODBOUND
HOMEPAGE BRAINSTORM
(c) all pictures by Dirk Götze for BurnYourEars
Andy traut sich fast gar nicht zu fragen, ob die feiernde Menge noch mehr hören will. Die Antwort sieht er an den hochgereckten Armen vor sich. „Shiva's Tears", einer meiner Lieblingssongs, „Temple Of Stone" und „Fire Walk With Me" bringen langsam alle an ihre Grenzen. Andy hat zwischenzeitlich mal sein Shirt ausgewrungen (es kam ordentlich Schweiß raus), und Torsten sieht aus, als käme er direkt aus der Dusche.
Ein phänomenales, als Zugabe gebrachtes „All Those Words" bildet dann auch den Abschluss und die Melodie wird wirklich von allen in im Turock mitgesungen. Und zwar vor, während und nach dem Song. Auch dann noch, als BRAINSTORM die Bühne nach mehreren kollektiven Verbeugungen bereits verlassen haben. Ich freue mich jetzt schon wie bekloppt auf die angekündigte DVD.
Fazit: Das war ein Abend, den man nicht so schnell vergessen wird. Drei Bands, die vor Spielfreude und Spaß nur so strotzten, Fans, die das Turock vom ersten bis zum letzten Ton bei allen Bands in ein Tollhaus verwandelten und dafür sorgten, dass das Wasser von der Decke tropfte. Und dann auch noch der Videodreh bei BRAINSTORM und das Durchspielen des kompletten, neuen Albums. Das war echt der Hammer.
GUN BARREL und BLOODBOUND hatten wenig Mühe, die Meute vorzukochen, denn die ging von der ersten Sekunde an steil. Leider war das Turock nicht restlos ausverkauft, aber die Fans, die da waren, sorgten für einen mehr als würdigen Rahmen für ein megastarkes Tourpackage und für eine lautstarke Kulisse für das Live-Video. Die T-Shirt Preise von maximal 15 € und die wie immer superfreundlichen Merchandiser Jane (Bloodbound / Gun Barrel) und Krusty (Brainstorm) sollten ebenso lobend erwähnt werden, wie die Crews der Bands, die die Umbaupausen saukurz gestaltet haben.
Setlist GUN BARREL:
Damage Dancers
Front Killers
Dancing On Torpedos
Bashing Thru
Brother To Brother
With Might And Main
Vultures Are Waiting
Lonely Rider
Setlist BLOODBOUND:
Moria
Bless The Unholy
When Demons Collide
For The King
In The Name Of Metal
Metal Monster
Metalheads Unite
Book Of The Dead
Nosferatu
Setlist BRAINSTORM:
Highs Without Lows
Shiver
Worlds Are Coming Through
Erased By The Dark
Firesoul
Descendants Of The Fire
Entering Solitude
Recall The Real
Shadowseeker
Feed Me Lies
What Grows Inside
Chosen
And I Wonder
Shiva's Tears
Temple Of Stone
Fire Walk With Me
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