Geschrieben von Chrischi Donnerstag, 04 Februar 2016 13:46
Helloween, Rage & C.O.P. UK - Backstage Werk, München
Der Backstage-Komplex in München liegt ein wenig außerhalb, was die Fans nicht daran hinderte, schon eine Viertelstunde vor Einlass in einer überschaulichen Schlange zu stehen. Einige davon waren gar keine Fans – die Besucher wollten nur zum Flohmarkt in einer Nebenhalle ... Durch den stufigen Aufbau hat man die Möglichkeit, an vielen Stellen die Bühne gut einsehen zu können. Das Backstage Werk war gut gefüllt, aber nicht ausverkauft.
Los ging der Konzertabend mit den Briten von C.O.P. UK, die erst vor kurzem ihr drittes Album "No Place In Heaven" veröffentlicht haben. Der Sound im Werk war zwar alles andere als grandios, die Musiker taten aber ihr Möglichstes, um die Zuschauer zum Mitmachen zu animieren. Die begrenzte Spielzeit ließ nur wenig Platz für Songs, hauptsächlich wurden Nummern des aktuellen Albums gezockt. C.O.P. UK hinterließen einen guten Eindruck und kamen sympathisch rüber, doch war offensichtlich, weshalb viele Fans da waren ...
... wegen RAGE! Zumindest bekam man genau diesen Eindruck, denn der Auftritt des neuerstarkten Trios um Peavy Wagner machte den Anwesenden mindestens genauso viel Spaß wie der Band selbst, zumal der Sound wesentlich besser war als bei C.O.P. UK.
Wie selbstverständlich die drei Musiker auf der Bühne miteinander agierten, wie häufig Peavy grinste, wie geil die gespielten Nummern (u.a. "Black In Mind", das lange nicht gehörte "End Of All Days", das brandneue "My Way", das unglaublich geile "Back In Time" und der Classic "Don't Fear The Winter") rüber kamen – das alles ließ nur einen Schluss zu: RAGE haben in dieser Besetzung hundertprozentig Bock, zusammen zu spielen und waren so stark wie seit ewigen Zeiten nicht. Vor allem Peavys Vocals waren klasse.
Der Höhepunkt kam am Ende: "Higher Than The Sky" wurde nicht nur lauthals mitgesungen, sondern mit Cover-Schnipseln wie "Sweet Home Alabama" und "Holy Diver" (vom Gitarristen Marcos Rodriguez fantastisch gesungen) garniert. Für mich waren RAGE an diesem Abend das eigentliche Highlight!
Als HELLOWEEN mit dem Intro von "Walls Of Jericho" und dem Klassiker "Eagle Fly Free", gefolgt von "Dr. Stein", auf die Bühne stürmten, war der Sound sehr gut und das Publikum absolut ausgelassen. Dabei taten die fünf Musiker auch wirklich alles, um die Meute zum Mitmachen zu animieren und blödelten spielfreudig auf der Bühne herum.
Andi Deris sang den ganzen Auftritt über fantastisch und gab sich als charmanter Entertainer, die Songauswahl war gut und bunt gemischt: Einige Nummern des aktuellen Albums "My God-Given Right", überraschend viel Material von "Master Of The Rings" und "Time Of The Oath" (beide Alben lohnen definitiv noch mal einen Hördurchgang, vor allem "When The Rain Grows" ist absolut klasse), "Mr. Torture" aus "The Dark Ride" und natürlich zum Abschluss die Klassiker "Future World" und "I Want Out".
Schade nur, dass keine Longtracks der "Keeper"-Scheiben zum Zuge kamen und nur im etwas holprigen Medley vor den Zugaben eingestreut wurden. Das Drum-Solo hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber HELLOWEEN machten insgesamt 90 Minuten lang einfach richtig viel Spaß und waren in bestechender Form. Eine solch lockere Chemie zwischen den Bandmitgliedern, die auf der Bühne interagieren und sichtlich Spaß an der Sache haben, ist eine echte Ausnahme.
Geiles Package! Jetzt habe ich richtig Bock, mir RAGE als Headliner mit längerem Set anzusehen ...
Setlist RAGE
Black in Mind
Sent by the Devil
End of All Days
Back in Time
Down
My Way
Until I Die
Don't Fear the Winter
Higher Than the Sky
Setlist HELLOWEEN
Eagle Fly Free
Dr. Stein
My God-Given Right
Steel Tormentor
Mr. Torture
Waiting for the Thunder
Straight Out of Hell
Heroes
Drum Solo
Where the Rain Grows
Before the War
Lost in America
Power
Forever and One (Neverland)
Halloween / Sole Survivor / I Can / Are You Metal? / Keeper of the Seven Keys
Future World
I Want Out
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