Ill Nino - Confessions


Review


Label/Vertrieb: Roadrunner Records

Ill Nino legten mit „Revolution Revolucion" (2001) das wahrscheinlich letzte interessante Debutalbum einer Nu Metal Band hin. Dementsprechend schlug das Werk auch recht erfolgreich ein und konnte bis heute eine sehr ansehnliche Fanschar um die sechs in den USA beheimateten Südländer versammelen. Der Latino-Metal-Mix aus brachialen Gitarren, percussiven, heftigen Rhythmen und teils brutalem, teils melodischem Gesang, gewürzt mit Einflüssen ihrer südamerikanischen Wurzeln, wie z.B. Salsa-Gitarre, zündete heftigst.
Nach nun zwei Jahren, unzähligen Touren (u.a. im Vorprogramm von Machine Head und P.O.D) und einem kleinen Besetzungswechsel (an der Gitarre und an den Percussions) legt man nun mit „Confession" (Roadrunner Records) kräftig nach.
Der Hauptunterschied zum Erstling liegt in der detail-orientierteren und melodischeren Ausrichtung der Musik. Ultraheftige Eruptionen, wie sie beim Debut noch dominierten, wurden ein wenig zurückgeschraubt, um Sänger und Goldkehle Christian Machado neben derben Shoutings mehr Spielraum für gefühlvolle Gesangslinien zu geben. Zwar gibt es mit „Te Amo...I Hate You", „Two (Vaya Con Dios)", „Life...Lifeless" und „Re-Birth" wieder Trainingsmaterial für die Nackenmuskulatur, aber der Rest der Songs wird vermehrt mit melodischen, fast schon poppigen Parts aufgelockert, die der Band sehr gut zu Gesicht stehen, wobei gerade Sänger Christian Machado zu glänzen weiß. Man merkt sehr deutlich, dass an dieses Werk sehr durchdacht rangegangen wurde und man auch mehr Mut zu Experimenten hatte, wie der recht poppige aber sehr charmante Song „Numb" beweist. Die Mischung aus Metal, Latin und Pop stimmt und dürfte diesmal auch einer größeren Zahl Musikfans schmecken.
Anhänger des Debuts brauchen sich aber keine Sorgen zu machen, das Maß an Härte haben sich die Jungs natürlich bewahrt, schließlich sprechen wir hier immer noch von einem Metalalbum, eins das durch Ideenreichtum und Kontraste zu gefallen weiß. Einen kleinen Minuspunkt gibt es nur für die etwas zu glatte Produktion, der aber nur einen kleinen Kratzer auf einer glänzenden Platte darstellt. Übrigens gibt es auf der CD noch das Video zur Single „How Can I Live" zu bewundern. Wer aber die Jungs live sehen möchte, sollte sich die kommende Roadrage Tour angucken, wenn Ill Nino zusammen mit Spineshank und Chimaira zum Mosh-Tanz bitten.