Stil (Spielzeit): Pagan Metal (51:48)
Label/Vertrieb (VÖ): AFM-Records (17.11.2006)
Bewertung: 8/10
Link: www.black-messiah.de
Der Tag ist gekommen! Das jüngste Gericht naht! Der „schwarze Messias“ kommt!
Muss ich jetzt Angst kriegen, oder wer ist das überhaupt?
Die Namen der einstigen Bandgründer wie „Frohnleichnam“ und „Reverend Heidenbluth“ lassen auf eine dunkle Vergangenheit schließen. Und sooo falsch liegt man da auch nicht. Anfang der 90er Jahre eiferten die Jungs nach eigener Aussage auch eher dem Black Metal von CELTIC FROST, VENOM oder BATHORY nach. Einige Umbrüche im Line-Up sowie mit den Plattenfirmen brachten einen Wechsel in musikalischer Richtung mit sich. So entstand ein Sound von BLACK MESSIAH, der aufgepeppt mit Violine und Mandoline eigene Wege beschreitet.
Mit „In Remembrance“ wird man auf hymnische Art auf das folgende Album eingestimmt. Aber dann geht’s erst richtig los! Fast könnte man meinen, die gesamte Truppe hätte einen Rückfall erlitten und prügelt sich wieder das schwarze Herz aus dem Leib. Doch was höre ich da? Orchestrale Klänge? Richtig! Es gibt neben wunderbar rauem Shouting auch ´ne Melodie. Ob ich hier untermalende Keyboardmusik meine oder eine männliche Ann-Sophie Mutter des Metal, beides bringt den typischen Schwung in die Bude des Pagan Metal. In „Father of War“ meint man für kurze Zeit, man sitzt auf Kreta bei Gyros in einer Kneipe, aber man wird eines besseren belehrt. Griechische Einflüsse wären dann nicht nur geographisch doch ein bisschen weit her geholt. Das darauffolgende „Sauflied“ im Deutschen gehalten könnte durchaus in Konkurrenz zu dem Hit „Met“ von EQUILIBRIUM stehen. Zwischendurch blitzt immer wieder die old-schoolige Black-Metal-Vergangenheit auf, was aber stets in folkigen Elementen oder in hymnisches Soundgewand mündet. Auf der an Abwechslung reichen Scheibe zeigt der Frontmann Zagan seine klassische Ausbildung in virtuosen Geigen-Einlagen. Wie schon erwähnt, sind BLACK MESSIAH am ehesten mit dem Stil EQUILIBRIUMS zu vergleichen. Das Hin und Her von schwarzem Metal, Hymnen, deutschem und englischem Shouting und cleanem Gesang zeigt ein Potential, das mit dem zweiten Album in dieser Richtung bestimmt noch nicht ausgereizt ist. Wer also mythisches in variablem Metal-Sound im Sinne EQUILIBRIUMS oder ähnlichem genießen will, der sollte zuschlagen. Aber nicht zu fest.
Manuel
"Größtenteils harmlos."