Ozzy Osbourne - Black Rain



Stil (Spielzeit): Hard Rock (46:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Epic/Sony BMG (18.05.2007)
Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.ozzy.com

Sechs Jahre nach seinem letzten Studioalbum “Down To Earth” meldet sich OZZY OSBOURNE mit frischem Material zurück. Und in diesen Jahren ist viel passiert. Nachdem die damalige erste Single Gets Me Trough noch metallischen Ansprüchen genügte folgte musikalisch nach dem Erfolg der Ballade Dreamer eine Wiederverwertungswelle des eigenen seichteren Materials bis hin zum unsäglichen Duett mit Tochter Kelly bei Changes. Nebenbei machte sich der Prince Of Darkness mit seiner gesamten Sippe in der MTV Serie „The Osbournes“ zum Hampelmann und verspielte dabei weiter Glaubwürdigkeit.
Um so gespannter bin ich, als ich das neue Album in den Player schiebe. Wird Ozzy an alte Glanztaten anknüpfen oder den kommerziellen Weg gehen und eine Balladensammlung veröffentlichen?

Gleich beim wuchtigen Opener Not Going Away fällt die moderne Produktion auf. Klang „Down TO Earth“ noch recht traditionell wird beim aktuellen Output teilweise ein deutlicher modernerer Sound gefahren, der hier und da fast schon Nu-Metal-Assoziationen weckt.
Und auch bei den Texten spart Ozzy nicht an Gesellschaftskritik. Nachdem er schon auf den letzten Touren immer wieder Stellung gegen George Bush und seine Politik bezogen hat, beschäftigt sich das Titelstück Black Rain mit dem Irak Krieg und seinen Opfern. Moralapostel bekommen mit I Don’t Wanna Stop ihren Teil ab und die Mentalität, um jeden Preis Gewinn erwirtschaften zu müssen wird mit The Almighty Dollar thematisiert.
Natürlich gibt es auf „Black Rain“ auch Balladen, aber mit Lay Your World On Me und dem melancholischen Here For You wird die Tränendrüse nicht über Gebühr belastet.

Einerseits dürfte kaum jemand mit einem so zeitgemäßen und fast schon progressiven Album des Altmeisters gerechnet haben, andererseits dürfte gerade dieser moderne Sound vielen Fans des alten OZZY zu schaffen machen. Ungewohnt ist das neue Klanggewand sicher, doch genau damit könnte OZZY den Schritt in das neue Jahrtausend endgültig geschafft haben. Von der im Vorfeld befürchteten Belanglosigkeit oder einem kommerziellen Ausverkauf ist „Black Rain“ auf jeden Fall weit entfernt.