Ingenious Rascals - Thousand Pieces EP

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Münster muss ja nicht immer für Metalcore oder Hardcore stehen: Die INGENIOUS RASCALS (dämlicher Name übrigens, Jungs...) nehmen sich zwei akustische Gitarren und einen Satz Stimmbänder und machen zu zweit auf Singer/Songwriter – und es funktioniert!

Ich fange mal mit der Kritik an, damit wir es schnell hinter uns haben: Wenn zwei Gitarren zu oft das Selbe spielen, klingt das schnell mal eintönig – außerdem werden damit andauernd Chancen vergeben. Und das gilt leider auch beim Gesang. Warum werden da nicht mehr Möglichkeiten genutzt, um den Songs Details hinzuzufügen? So werden die Songs glücklicherweise von der unglaublichen Stimme von Benne Pier getragen. Wie kommt so ein schmales Hemd eigentlich an so eine geile Stimme? Aber egal. Denn wie gesagt, beim nächsten Mal bitte den Fakt mehr ausnutzen, dass ihr zu zweit seid! Damit kann man das nämlich wesentlich abwechslungsreicher gestalten.

Das musste ich zwar sagen, aber es spiegelt nicht meine wirkliche Meinung über diese zweite Veröffentlichung dieses Duos (ok, wahrscheinlich möchte dann David Hilkmann an dieser Stelle auch genannt werden) wider, da die Songs in sich alle klasse sind – und mit Stücken wie „Cleptomanic" haben sie sogar kleine Hits dabei. Meiner Meinung nach klingt die Musik der beiden ziemlich so, als wäre sie von den 90iger Jahren beeinflusst – und das auf eine gute Art. Aber vielleicht steckt auch der Emo Pate? Na, eher weniger. Zwar trieft die Stimme vor Gefühl, ist aber zu keinem Punkt weinerlich – außerdem klingt er nicht wie ein 15jähriger Kajalverbrecher.

Wer Akustik-Musik mag und zur Zeit auch auf der Singer/Songwriter-Welle surft, hat hier ein neuen kleinen Schatz gefunden. Man sollte jetzt keine Abgeh-Stücke erwarten, wie sie bei einem FRANK TURNER vorkämen, denn INGENOIUS RASCALS bedienen eher die Lagerfeuer-Fraktion – aber das meine ich jetzt vollkommen unpeinlich. Bei so einem Abend wäre ich nämlich liebend gerne auch dabei...