Geschrieben von Donnerstag, 23 November 2017 16:18

Dragonforce, Twilight Force - Konzertbericht aus Köln mit Bildergalerie

Wenn DRAGONFORCE auf Tour gehen und TWILIGHT FORCE als Support mitnehmen, ist es fast schon schade, dass die Tour kein angemessenes "Force"-Wortspiel im Titel hat. Aber es ist nun mal die "Reaching Into Infinity World Tour", bei der TWILIGHT FORCE auch nicht die ganze Zeit dabei sind, die am 23. Oktober in der Essigfabrik in Köln Halt macht.

TWILIGHT FORCE und Tommys Bewährungsprobe

TWILIGHT FORCE blicken auf ein paar turbulente Wochen zurück – wurde sich doch zuerst auf leicht holprige Art und Weise von Sänger Chrileon (mit bürgerlichem Namen Christian Eriksson) getrennt, nur um überraschend schnell den momentan noch temporären Nachfolger Tommy Johansson, sonst Gitarrist bei den Bandfreunden von SABATON, zu verkünden. Wie schlägt dieser sich nun also, wenn er statt in Stiefeln und Combathose plötzlich in Fantasygewandung unterwegs ist? 

Die Antwort ist: schwer zu sagen. Nach einem gesanglich sehr starken Start baut er im Laufe des Sets stimmlich leider etwas ab und hat noch eine gewisse sabatoneske Schwerfälligkeit an sich, die zwischen agil herumhüpfenden Elfen und einem dauerfröhlich lächelnden Born am Bass doch noch für ein leichtes Fremdkörpergefühl sorgt. Durch leichte Soundprobleme entfalten die sonst wunderbar opulent-verspielten Arrangements leider auch nicht ihre volle Wirkung, so dass der Auftritt in Summe zwar in Ordnung ist, es aber noch viel Luft nach oben gibt.

Der Stimmung tut dies aber keinen Abbruch, die für ihr Engagement schon fast berühmten TWILIGHT FORCE Fans schwingen die Plastikschwerter und sorgen für ein insgesamt sehr unterhaltsames Konzerterlebnis. Gerade wenn man die Kurzfristigkeit des Lineupwechsels bedenkt, bin ich gespannt, wie sehr die Jungs sich noch steigern können.

TF

DRAGONFORCE – ein Lehrstück in Sachen Powermetal

Ursprünglich waren tatsächlich eher TWILIGHT FORCE der Grund für meinen Konzertbesuch, verbinde ich mit DRAGONFORCE doch hauptsächlich technische Probleme und daraus resultierende Auftrittsverzögerungen, aber nicht in der Essigfabrik. Die Londoner Truppe um Gitarrenlegende Hermann Li und Sänger Marc Hudson legt einen Auftritt hin, der die selbst kreierte Genrebezeichung "Extreme Power Metal" definitiv verdient hat.

Deutlich verbesserter Sound im Vergleich zur Vorband, virtuose Gitarrensoli, Bassist Frédéric LeClercq, der bei einer kleinen Blueseinlage zeigt, dass auch er mit sechs Saiten nicht überfordert ist, Sänger Marc Hudson, der derweil den Bass übernimmt – Dragonforce machen bei ihrem Auftritt alles richtig, was sich in der noch besseren Stimmung als zuvor bei TWILIGHT FORCE widerspiegelt. Zu "Cry Thunder" gibt es noch das bandtypische Mitsingspiel, das dadurch gekrönt wird, dass Konzertbesucher Philipp auf der Bühne den Refrain zum Besten geben darf, ehe das Konzert mit den beiden Zugaben "Three Hammers" und dem obligatorischen "Through the Fire and the Flames" gefühlt viel zu schnell vorbei ist.

Für mich haben sich DRAGONFORCE definitiv mehr als rehabilitiert und dürfen zukünftig einen festen Platz im heimischen Konzertkalender für sich beanspruchen. 

DF

 

Setlist TWILIGHT FORCE:

  1. Battle of Arcane Might
  2. To the Stars
  3. Riders of the Dawn
  4. Flight of the Sapphire Dragon
  5. There and Back Again
  6. Gates of Glory
  7. The Power of the Ancient Force

Setlist DRAGONFORCE:

  1. Ashes of the Dawn
  2. Operation Ground and Pound
  3. Judgement Day
  4. Seasons
  5. Curse of Darkness
  6. Fury od the Storm
  7. Guitar Solo / Drum Solo
  8. Heart of a Dragon
  9. The Edge of the World
  10. Cry Thunder
  11. Valley of the Damned
  12. Three Hammers
  13. Through the Fire and the Flames

 

Sonja

Stile: Heavy- , Power-, Thrash-, Pagan-Metal, Hardrock, Prog 
Bands: Orden Ogan, Edguy, Running Wild, Anthrax, Annihilator, Rage, Alestorm, Airbourne