Scorpions - Live At Wacken 2006 / A Night To Remember (DVD)


scorpions_-_live_at_wacken_2006


Stil (Spielzeit): Metal (ca. 139:00)

Label/Vertrieb (VÖ): Sony BMG (7.12.07)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.the-scorpions.com

Wenn auf irgendeinem Bild- Tonträger der Bandname SCORPIONS auftaucht, bin ich eigentlich von Hause aus erst einmal skeptisch. Nicht, weil ich die SCORPIONS nicht mag, denn ich habe sie früher wirklich gerne gehört, und in Sachen Metal aus deutschen Landen waren sie tatsächlich damals ein Aushängeschild. 
Diese Tatsache änderte sich bei mir schlagartig, als die Band mit „Winds Of Change“ in seichtere Gefilde abtauchte, und mir persönlich mehr als einmal den letzten Nerv raubte. 
Umso erfreuter war ich, als ich die DVD „Live At Wacken Open Air 2006 – A Night To Remember / A Journey Through Time“ in die Hände, und anschließend in den DVD Player bekam, denn die Band beschränkte sich bei diesem Auftritt fast ausschließlich auf ihre alten Klassiker. 

Im Vorfeld des W:O:A stellten die Altrocker 50 Songs auf ihrer Homepage zur Auswahl, woraus die Fans sich per voting ihre Favoriten heraussuchen konnten. 
Und daraus bastelten die SCORPS dann eine Setlist, die einen mehr als in Erinnerungen schwelgen lässt, und die es definitiv in sich hat. Das "Winds Of Change" es nicht auf der Liste auftaucht, bestätigt nur, dass ich mit meiner persönlichen Einstellung zu diesem Song nicht alleine da stehe.

Egal, ob man den Gesang von Klaus Meine jetzt mag oder nicht, Songs wie „The Zoo“, „Big City Nights“, „Lovedrive“, „Coming Home“ oder auch „Bad Boys Running Wild“ sind Metal Klassiker, die ich immer wieder gerne höre. 
Insgesamt 26 Songs sind auf der DVD zu bewundern, wobei neben den Songs an sich auch die Gastmusiker absolute Highlights darstellen. Mit Uli Jon Roth, Michael Schenker und Drummer Herman Rarebell kommen abwechselnd Musiker mit auf die Bühne, die alle einmal Mitglieder der Band waren. 
Besonders Michael Schenker hat mich dabei extrem beeindruckt, der bei „Coast To Coast“, „Holiday“, „Lovedrive“, „Another Piece Of Meat“, „Still Loving You“, „In Trance“, und bei dem Cover des Ravel Songs „Bolero“, bei dem es auf der Bühne ziemlich eng wird,da hier alle drei Gäste gleichzeitig mitwirken, mit in die Saiten greift. Das hat schon was. 
Die SCORPIONS sind natürlich alte Hasen im Musikgeschäft, und wissen ganz genau, wann sie in die Kamera zu grinsen haben, trotzdem hatte ich jederzeit den Eindruck, dass sie verdammt viel Spaß bei dem Gig hatten. 
Und das Klaus Meine, Rudolf Schenker, Matthias Jabs, James Kottak und Pawel Maciwoda live noch richtig Alarm auf der Bühne machen können, beweisen sie auf „A Night To Remember“ ziemlich eindrucksvoll. 

Die Show ist makellos aufgezeichnet, die Kameraschwenker und –fahrten passen sich immer den jeweiligen Songs, und der dazu gehörigen Aktion auf der Bühne an. 
Man ist jederzeit im Mittelpunkt des Geschehens, wodurch sich auch die Stimmung sehr gut ins Wohnzimmer überträgt. Das sich die SCORPIONS auch beim Sound nicht lumpen lassen, war dann eigentlich auch vorauszusehen, und so kann man zwischen PCM Stereo und Dolby Digital 5.1 auswählen, wobei letztere Variante wirklich megageil rüberkommt.
Nur beim Bonusmaterial sind die Hannoveraner sehr sparsam, um nicht zu sagen geizig, denn eine derartige Rubrik sucht man auf der DVD vergebens. Gerade bei der mehrfachen Familienzusammenführung hätte ich wenigstens mit einem Interviewblock, oder ausführlichen Backstage- Sequenzen gerechnet. 

Fazit: Technisch einwandfrei und auf dem absolut neusten Stand der Technik, nehmen einen die SCORPIONS tatsächlich mit auf einer Reise durch die Zeit, und ich hatte extrem viel Spaß, die wirklich geilen Songs, die zum allergößten Teil zur vor der „Winds Of Change“ – Phase gehören, mal wieder zu hören und zu sehen. 

Setlist: 
#01 – Coming Home 
#02 – Bad Boys Running Wild 
#03 – The Zoo 
#04 – Loving You Sunday Morning 
#05 – Make It Real 
#06 – Pictured Life (mit Uli Jon Roth) 
#07 – Speedy’s Coming (mit Uli Jon Roth) 
#08 – We’ll Burn The Sky (mit Uli Jon Roth) 
#09 – Love ‘em Or Leave ‘em 
#10 – Don’t Believe Her 
#11 – Tease Me Please Me 
#12 – Coast To Coast (mit Michael Schenker) 
#13 – Holiday (mit Michael Schenker)
#14 – Lovedrive (mit Michael Schenker) 
#15 – Another Piece Of Meat (mit Michael Schenker) 
#16 – Kottak Attack 
#17 – Blackout (mit Herman Rarebell) 
#18 – No One Like You (mit Herman Rarebell) 
#19 – Six String Sing 
#20 – Big City Nights 
#21 – Can’t Get Enough 
#22 – Still Loving You (mit Uli Jon Roth und Michael Schenker) 
#23 – In Trance (mit Uli Jon Roth und Michael Schenker) 
#24 – Bolero (mit Uli Jon Roth, Herman Rarebell und Michael Schenker) 
#25 – Ready To Sting 
#26 – Rock You Like A Hurricane