Neaera - Armamentarium


Review

Stil (Spielzeit): Death Metal/Metalcore (52:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade/SPV (24.08.2007)
Bewertung: 6/10


Link: http://www.neaera.com, http://www.myspace.com/neaera
Wer die Reviews zu den letzten beiden NEAERA-Alben hier auf der Seite gelesen hat weiß was für ein großer Fan der Band ich bin. Bis zu diesem Album fand ich auch immer noch, dass NEAERA die beste Metalcore-Band Deutschlands sind. Aber was die Münsteraner auf ihrem dritten Full-Length „Armamentarium" abliefern ist einfach nur mittelmäßig. Vorbei sind die Zeiten eigenständiger Songs, die viel mit Köpfchen und weniger mit dem brachialen Vorschlaghammer arbeiteten. Die neuen Songs sind nämlich einfach nur schlecht. Warum? Erstens erinnern sie so stark an HEAVEN SHALL BURN, wie ich es noch nie bei einer anderen Band gehört habe, zweitens sind sie einfallslos und sehr vorhersehbar und drittens werden sie schon nach kurzer Zeit langweilig und flashen mich überhaupt nicht mehr.

NEAERA haben mit „Armamentarium" offensichtlich versucht den Härtegrad noch ein wenig nach oben zu schrauben. Selbst die Bandinfo spricht davon, dass das neue Material das brutalste und massivste sein soll, was die Band je abgeliefert hat. Ich empfinde es hingegen als störend, wie das Quintett krampfhaft versucht hat, möglichst böse und fies zu klingen. Dadurch haben sie meiner Meinung nach nämlich ein wenig die Fähigkeit abgegeben, gute und catchy Songs zu schreiben, die man auch nach dem x-ten Mal noch gerne hört. Auf der tiefen Seite drauf los shreddern und einen Double-Bass-Teppich drunterlegen kann schließlich jeder. Und vielmehr machen NEAERA leider auf der neuen Platte nicht.

Mein Fazit: Wem sein Geld lieb ist, der gibt es nicht für dieses Album aus. Auch wenn man zu Beginn vielleicht total begeistert von „Armamentarium" ist, schon nach drei bis vier Durchgängen wird man die Scheibe zur Seite legen. Die erste Euphorie war auch bei mir vorhanden. Im Nachhinein weiß ich aber, dass diese Euphorie weniger deshalb entstand, weil die Songs so geil sind, sondern nur weil die Aufnahme so dermaßen fett abgemischt und gemastert ist. Wer zum Beispiel den ersten Song „Spearheading The Spawn" anspielt und nach 22 Sekunden den Einsatz des Schlagzeugs hört, weiß wovon ich rede. Doch dicken Sound haben ist eben nicht alles. Wenn der Inhalt Mist ist, dann hilft auch keine goldene Schleife mehr.