22.03.2012 - Hamburg, Markthalle - Heute geht’s wieder rund, die Progression Tour macht Halt in Hamburg. Mit am Start sind Heaven Shall Burn, Unearth, Neaera, Suffokate und Left Return. Fünf Bands, ein Genre.
Aber bevor es in die Markthalle geht, heißt es noch Schlange stehen: HEAVEN SHALL BURN geben eine Autogrammstunde, die Chance lässt man sich schließlich nicht entgehen. Die Jungs nehmen sich viel Zeit und sind bestens gelaunt. Ich ergreife die Möglichkeit, meine HSB Sammlung um ein Album zu erweitern und dies sofort signieren zu lassen. Nun aber auf in die ausverkaufte Markthalle.
Den Anfang macht die erwählte Gewinnerband, welche unter den Bewerbern für die "Favorite Local Band" von HSB ausgesucht wurde. Ich finde es super, dass man auf diese Weise kleineren Bands eine Chance gibt, sich zu beweisen. Kurz nach Einlass betreten die erwählten LEFT RETURN die Bühne und heizen ordentlich ein. Sie fügen sich super in das Line-Up und spielen eine Mischung aus Metacore und Heavy Rock. Als Opener schlagen sie sich sehr souverän und wissen zu überzeugen, vereinzeltes Headbangen ist zu vernehmen und nach knapp 20 Minuten verlassen die Jungs die Bühne.
Als nächstes stehen SUFFOKATE auf der Liste, welche einen großartigen Ersatz für RISE TO REMAIN spielen, die aus persönlichen Gründen die Tour absagen mussten. Ricky Hoover ist eine absolute Rampensau und mir wird bewiesen, dass man mit Tunneln in den Ohren problemlos headbangen kann. Die Jungs fegen über die Bühne und bereiten das Publikum auf NEAERA vor, sofern dies überhaupt möglich ist.
Nicht nur NEAERA, sondern auch die Fans stürmten die Bühne und es gibt kein Halten mehr. Stilecht wird mit einer Wall Of Death begonnen und die Stimmung kocht über. Wer Zeit hat, bringt sein Bier in Sicherheit... oder verschüttet es über seinen Nachbarn. Crowdsurfer und Stagediver, wohin man sieht. Für einen kurzen Augenblick scheint der tatsächliche Headliner vergessen. NEAERA spielen erneut eine sehr intensive Show und geben alles. Viel zu schnell ist die Mördershow vorbei und die Jungs verlassen unter Applaus und Zugabe-Rufen die Bühne, um Platz zu schaffen für UNEARTH.
UNEARTH sind erbarmungslos und geben erneut Vollgas, sodass man keine andere Wahl hat, als es ihnen gleich zu tun. Die Band hat mit „Darkness In The Light“ ein neues Album im Gepäck und spielt ein gemischtes Set, sodass jeder auf seine Kosten kommt. Die beiden Gitarristen Buz und Ken strotzen vor Spielfreunde und hüpfen bei bester Laune über die Bühne. Auch wenn UNEARTH nicht ganz an das veranstaltete Chaos NEAERAs herankommen, können sie nach 45 Minuten zufrieden die Bühne verlassen und HEAVEN SHALL BURN den Weg ebnen.
Als dann nach kurzer Umbauphase das Intro ertönt, gibt’s kein Halten mehr. Markus von HSB stürmt die Bühne und bläst mit „The Omen“ zum Angriff. Die Meute greift auf letzte Kraftreserven zurück und lässt alles Bisherige blass aussehen. Zwischendrin gönnt die Band dem Publikum Verschnaufpausen und ist völlig baff, wie geil Hamburg wieder ist. Stagediver sind gern gesehen und somit steht dem gemeinsamen Headbangen auf der Bühne nichts im Weg.
Ohne Rücksicht lassen die Jungs mit „Combat“ und „Black Tears“ zwei geballte Hits los. Die Jungs hämmern einen Song nach dem anderen raus und können erneut mit einer beeindruckenden Performance bestechen. Markus erinnert uns immer wieder daran, auf einander aufzupassen, sodass man nur mit leichten Schürfwunden und Flecken am nächsten Tag zu kämpfen hat.
Halbzeit? Nein, Endzeit! Gänsehaut pur, die gesamte Markthalle singt mit. In hohem Tempo geht’s Song an Song, wenn man zwischen Moshpits und Wall Of Death noch Zeit findet, grüßt man die Band und springt ins Publikum, welches einen bereitwillig auffängt, meistens zumindest. Mit „Return To Sanity“ verabschiedet sich die Band dann zum ersten Mal und kommt für „The Weapon They Fear“ und „Voice Of The Voiceless“ nochmal auf die Bühne. Nach knapp 75 Minuten ist das Ende vom Set erreicht und man kann völlig ausgelaugt aber überglücklich überprüfen, ob noch alles an einem dran ist.
Was am Ende bleibt, ist ein überglückliches Publikum und ein Konzertabend, so intensiv, wie ich ihn lange nicht erlebt hatte. Das Line-Up war perfekt und ließ kaum Wünsche übrig, einzig NEAERA hätten länger spielen dürfen. Hamburg war auf der gesamten Tour die einzige Station ohne Absperrung zur Bühne und somit sicherlich auch für die Bands ein besonderes Erlebnis.
Setlist HEAVEN SHALL BURN:
Intro
The Omen
Counterweight
Combat
Black Tears
Sevastopol
Intro
Endzeit
Behind A Wall Of Silence
Whatever It May Take
The Lie Your Bleed For
The Disease
Return To Sanity
The Weapon They Fear
Voice Of The Voiceless
Fotos © BurnYourEars / Cengiz Aglamaz
Bildergalerie
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Cengiz
Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.
Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.
Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.
Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.
Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.