Integrity - Black Heksen Rise 7" ^Tipp

Die „Black Heksen Rise" ist jetzt die erste Gelegenheit, bei der ich mich mal konzentriert mit den Jungs aus Cleveland auseinandersetzen kann. Und ich bin etwas überrascht. Ich finde hier zwar Hardcore und Crust, aber auch Sludge und Metal in verschiedenen Variationen. Dazu noch grandiose Soli, wahnsinnig viel Atmosphäre und zwei doch recht unterschiedliche Stücke (es sind nämlich nur zwei Songs auf dem Vinyl).

Im ersten Stück wird die Melodiegitarre so breitbeinig über den ansonsten gerne mal fiesen Song gelegt, dass ich kurzzeitig auch an KVELERTAK denken kann. Aber auch die tiefen und extrem trockenen Gitarren spielen hier mit und lassen ganz eindeutig die Fahne des Hardcores wehen. Das Stück ist intensiv und hymnisch und gleichzeitig blutig wie ein frisch gerissenes Reh (keine Ahnung, warum ich grade auf so einen Vergleich komme – das muss an der Musik liegen!).

Die B-Seite fängt mit akustischen Gitarren an, die aber gar nicht nach Lagerfeuer, sondern eher nach Industriehalle klingen. Und auch hier ist die Atmosphäre wieder ziemlich düster, was durch einige Hintergrundgeräusche noch ziemlich lange verstärkt wird. Nach fast eineinhalb Minuten kommt der Song dann auf einmal aus den Puschen und reißt in einer Geschwindigkeits- und Noiseorgie einfach alles nieder und zeigt fast schon Schweinerock-Einflüsse. Böse, böse, böse!

Wenn ich richtig informiert bin, gab es diese Platte schon mal auf einer Split, aber jetzt kommen INTEGRITY eben noch mal allein damit um die Ecke. Meiner Meinung nach lohnt sich das für (Fans so oder so) alle, die scheuklappenfrei an Hardcore, Crust, Sludge und Metal herangehen können oder einfach auf diesen Cleveland-Style stehen. Mächtiges Teil in zwei Akten!