Den Anfang machen aber heute die ebenfalls irischen THE MIGHTY STEF mit einer Kombination aus beatlesquem Brit Rock und Irish Folk. Die Mischung kommt an und schon beim ersten Song lässt sich das Publikum zum Mitsingen animieren. Nicht jeder Song des Quintetts, das sich auch äußerlich nicht so recht entscheiden mag, ob es jetzt dem 60er Jahre Beat oder dem 19. Jahrhundert in Irland huldigen möchte, ist ein Treffer. Trotzdem können sich die Jungs nach einem etwa halbstündigen Set mit einem verdienten Applaus von der Bühne verabschieden.
Die zweite Band des heutigen Abends sind THE MINUTES, ebenfalls aus Irland, die ihrer Aufgabe, das Publikum anzuheizen, leider nicht gerecht werden. Im Vergleich zum Opener wird es ziemlich ruhig in der Halle.
Das Trio erweist sich als eine typische "The"-Band, wie man sie vor einigen Jahren dutzendfach in den Charts gefunden hat. Stakkato-Riffs und minimalistischer Rock mit abgehackten Bewegungen und eher mäßigem Gesang. 2005 war das vielleicht in Mode. Heute kräht kein Hahn mehr danach.
Aber eigentlich war jeder sowieso nur wegen einer Band gekommen. FLOGGING MOLLY kommen zum doppelten Intro aus AC/DCs "It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock And Roll)" und "The Old Triangle" von den DUBLINERS auf die Bühne und machen vom ersten Song an keine Gefangenen.
Die Herren und die Dame freuen sich sichtlich über das volle Haus und besonders Frontmann Dave King kann gar nicht aufhören, dem Publikum zuzuprosten, und er gibt eine Dose Guinness nach der anderen in die ersten Reihen. Natürlich sind es vor allem die bekannten Hits, die den Saal zum Kochen bringen, immerhin neun Song stammen von „Swagger" und „Within A Mile Of Home", aber auch die Songs vom aktuellen Album „The Speed Of Darkness" werden freundlich aufgenommen.
Überhaupt erweisen sich die Wiener als sehr textsicheres und tanzfreudiges Publikum. Nicht nur im vorderen Drittel der Halle, sondern auch an den Rändern geht die Party ab, auch wenn im Laufe der Zeit immer mehr Zuschauer etwas Erholung suchen, die das eine oder andere Kaltgetränk zu viel hatten oder sich im Pit eine blutige Nase geholt haben.
Nach knapp zwei Stunden geht nach einer Zugabge das Konzert kurz vor Mitternacht zuende. FLOGGING MOLLY dürften heute Abend niemanden enttäuscht nach Hause geschickt haben und zeigen, dass sie zu Recht ihren Platz in der Spitzengruppe des Folk-Punk besetzen.
Setlist Flogging Molly:
The Likes Of You Again
Swagger
Speed Of Darkness
Revolution
Worst Day Since Yesterday
Requiem For A Dying Song
Selfish Man
Saints And Sinners
Drunken Lullabies
Heart Of The Sea
Black Friday Rule
Oliver Boy
Float
Rebels Of The Sacret Heart
Devil's Dancefloor
World Alive
Don't Shut 'Em Down
Salty Dog
What's Left Of The Flag
The Wrong Company
So Sail On
Tobacco Island
The Seven Deadly Sins
Fotos: BurnYourEars/© Thorsten Beermann
