Vs. Antelope - s.t.

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Erst sind Arctic Rodeo vs. Rome und jetzt haben sie was gegen Antilopen. Dabei haben es die New Yorker gar nicht verdient, dass man sich gegen sie verbündet. Zwar liefern sie mit ihrem Debüt keinen Meilenstein ab, aber dennoch hört man ganz klar die Daseinsberechtigung der 90iger Jahre Emo-Verfechter.

Mit Mitgliedern von TEXAS IS THE REASON, JETS TO BRAZIL und ähnlich gelagerten Bands haben sich hier ein paar Herren zusammengetan, die bereits über genügend Erfahrung und Abgeklärtheit verfügen, um so ein gelassenes Werk wie dieses Debüt abzuliefern. Denn „Hektik" ist etwas, was man hier nicht wirklich findet. Eher gut abgehangene Rocksongs mit Melancholie, die eben an TEXAS IS THE REASON oder auch an RIVAL SCHOOLS denken lassen. „Boy with your heart" lässt auch kurzeitig die dunklere Seite von THE APPLESEED CAST hervorblitzen und der Hörer hat direkt eine Ahnung, aus welcher Ecke der Wind hier weht: es geht ums Herz und um Melodien und um einen guten Rocksong mit Tiefe.

Natürlich liegt hier auch die Gefahr für Vs. ANTELOPE: die schrammelige Abgeklärtheit der Band führt sie nicht unbedingt auf abgelegene Pfade oder lässt die Jungs über sich selbst hinauswachsen: sie wissen, was sie können und machen eben genau das. Hier muss niemand mehr irgendwem etwas beweisen. An manchen Stellen werden die Songs dann doch etwas lahm dadurch. Aber wer Adrenalinräusche sucht, ist bei den Amis nun mal auf der falschen Fährte. Hier haben sich einfach ein paar Musikliebhaber zusammengetan, um frei von Erwartungshaltungen dem nachzugehen, was sie beherrschen (oder was sie beherrscht).

„Vs. Antelope" ist ein unaufgeregtes aber treffsicheres Album für Liebhaber des 90iger Jahre Emo-Begriffes geworden, welches nicht unbedingt zu den Genre-Highlights zählen wird, aber einfach eine gute Platte geworden ist. Schließlich muss nicht jeder Tonträger die Musikwelt umkrempeln...