Pigeon Toe - Interview zum Debüt "The First Perception"

Bitte stell dich und deine Band unseren Lesern vor.

Hi, Marsen hier. Erst mal danke für die Möglichkeit, uns hier vorzustellen. Wir sind PIGEON TOE und mit unserem Debut-Album "The First Perception" auf der Startgeraden. Die Platte ist seit April über Lifeforce Records veröffentlicht.

Wie kam es zu der Bandkonstellation?

Eigentlich so nach und nach. Die ersten Riffs, wenn man so will, haben Hanson und ich vor über drei Jahren schon geschrieben und dann eigentlich ziemlich lange mit uns herumgetragen. Ursprünglich war auch gar nicht unser erstes Ziel, gleich wieder eine neue Band zu gründen, da wir unsere damalige Band MONGOUSE gerade aufgelöst hatten und ich mit FEAR MY THOUGHTS einigermaßen beschäftigt war. Irgendwann habe ich trotzdem Norman gebeten, ein paar Takte Drums auszuprobieren. Ab dem Moment war wahrscheinlich klar, dass wir da doch ein bisschen mehr Energie reinstecken sollten. Mit Ben wollte ich auch schon länger was machen und Patrick als alter Prog-Haudegen durfte dann natürlich auch nicht fehlen.

Wie kommt es, dass PIGEON TOE so dermaßen wenig nach FEAR MY THOUGHTS klingen?

FMT hatten mit "Isolation" ja schon versucht, sich ein bisschen weg vom Death Metal zu entwickeln. Da es ja nicht zu einer weiteren Platte gekommen ist, ist wohl viel Experimentierfreude in diese Band geflossen – zumal es jetzt wirklich keinerlei Vorgaben geben sollte, wie es zu klingen hat und sich alle austoben konnten.

War die Richtung von Anfang an klar?

Überhaupt nicht. Obwohl wir, wie gesagt, schon lange an den Riffs herumgebastelt hatten, konnten wir uns bis zur Komplettierung der Band nicht wirklich vorstellen, was das werden würde.

Ihr spielt teilweise ganz schön mit den Takten herum. Gibt es keine Probleme, gerade Gesangslinien über vertrackte Rhythmen zu singen?

Das ist tatsächlich nur Übungssache, zum Glück. Viele Vocals wurden geschrieben, nachdem die Gitarren schon eingespielt waren und ich mich wesentlich freier auf den Gesang konzentrieren konnte. Über die Spielbarkeit habe ich mir in dem Moment eigentlich nicht wirklich Gedanken gemacht. Allerdings haben wir auch den Vorteil, dass wir drei Gitarren haben, das heißt für die Live-Situation übernimmt ein anderer die komplexere Gitarrenspur.

Wo habt ihr das Coverbild her und in welche Richtung soll es den Hörer schicken?

Den Zauberer habe ich vor 'ner ganzen Weile schon gemalt, da hatte er noch nichts mit der Band zu tun. Allerdings tauchte er irgendwie immer wieder auf, wenn es um das "Konzept" der Platte ging. Zumindest als Songtitel war er dann fest verankert. Ursprünglich habe ich ein ganz anderes Cover gemalt, aber als wir im Januar den Deal mit Lifeforce unterschrieben haben, gab es auf einmal wieder ein bisschen Vorlaufzeit für die VÖ, und ich dachte, es kann ja nicht schaden, eine alternative Version zu haben. So ist das entstanden. Ich finde allerdings schon, dass er ganz gut in die Szenerie unserer Musik passt.

Wie kam es zum Plattendeal?

Wir waren letztes Jahr mit LONG DISTANCE CALLING auf Tour und hatten für den Anlass auch eine Miniauflage des Albums dabei, was dazu führte, dass Jan von LDC sich nen Stapel schnappte und ein bisschen herum gereicht hat für uns. FEAR MY THOUGHTS sind ja auch bei Lifeforce gewesen, daher gab's schon einen persönlichen Kontakt.

Was für ein Publikum reagiert bisher am besten auf PIGEON TOE? Und welches hat vor allem Fragezeichen in den Augen?

Ich denke, wir sind bei älterem Publikum besser untergebracht. Die Fragezeichen sehe ich eher bei den jugendlichen Karate Kids, haha! Allerdings haben wir bisher noch nicht so schlechte Erfahrungen gemacht, das Publikum war bisher eigentlich immer gut. Allerdings denke ich, dass man schon eine ganze Menge Geduld mitbringen muss, wenn man die Songs nicht kennt und sie auf dem Konzert das erste Mal hört.

Welche Bands beeinflussen euren Sound?

Da ist die Liste leider sehr lang. Viele vergleichen uns mit MASTODON oder OPETH, das sehe ich aber nur bedingt so. PINK FLOYD kann man wahrscheinlich noch nennen, oder KING CRIMSON.

Werdet ihr in Zukunft eher versuchen, euren Sound zu verfeinern und zu festigen, oder wird die Suche nach neuen Ausdrucksformen weiter vorangetrieben?

Schwer zu sagen. Ein paar Sachen, die wir bisher gemacht haben, waren ein bisschen straighter, aber da liegt noch ein sehr langer Weg vor uns. Da wir das nicht im Vorfeld planen, kann ich recht wenig darüber sagen. Bisher sind die Vocals ja nicht unbedingt als vordergründigstes Element der Band gehandhabt worden, das würden wir wahrscheinlich so beibehalten wollen. Allerdings sollen noch ein paar BEACH BOYS- Chöre draufgesetzt werden. Das fänd' ich gut.

Was bringt 2012 noch für PIGEON TOE?

Auf jeden Fall noch ein paar Shows und definitiv noch Video-Material. Das ist alles, was wir von unserer Seite geplant haben, aber gerne auch mehr!

Famous Last Words?

Kommen zwei Typen in 'ne Bar, meint der eine zum Barkeeper: "Zwei Martini!" Meint der Barkeeper: "Dry?" – "Nein, zwei!" Haha! Danke!