Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (45:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Rec. (07.09.09)
Bewertung: 8,5 / 10
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Dass INSOMNIUM mit zum Besten gehört, was Melodeath außerhalb Schwedens zu bieten hat, ist jetzt wohl nicht so das ganz große Geheimnis. Und Genreliebhaber werden der Veröffentlichung von Album # 4 sicher schon eine Weile entgegenfiebern...
Mit flächendeckender Enttäuschung ist, so der erste Eindruck, ganz sicher nicht zu rechnen. Im Gegenteil: die Finnen sind sich sehr treu geblieben. Es groovt wie Sau, todschicke Leads, die sich ansatzlos festfräsen, wuseln wieder in ganzen Schwärmen herum und so ganz nebenbei entsteht eine tolle Atmosphärenmischung zwischen Melancholie und Aggression. Alles wie gehabt. Und trotz des nachfolgenden Genörgels ist es das unterm Strich das wohl gelungenste Gesamterlebnis aus Joensuu.
Die etwas (zu) süßlichen Keys, sofern im Einsatz, halten sich zumeist dezent im Hintergrund. (Diesmal verantwortlich: Aleksi Munter von SWALLOW THE SUN)
Zu viele Kalorien hat mir auch der Klargesang des Gastsängers Jules Näveri von PROFANE OMEN; aber auch wenn mir das persönlich zu schmusig gegen das schön harsche Geschrubbe ausfällt und die Schönheit der melodiösen Leads als Kontrastmittel völlig ausreichend gewesen wäre: gekonnt ist gekonnt. Schon bei „The Harrowing Years". Besonders beim sehr epischen, 9-minütigen „Lay of the Autumn". Ist schon sehr geschmeidig, was er da macht.
Das gilt auch insgesamt für das Zusammenspiel aus ruhigen, getragenen Passagen und Ballerparts. Es fällt mal wieder leicht sich den Finnen hinzugeben.
Die Highlights namentlich auszumachen fällt mir dagegen diesmal schwer: abgesehen von dem etwas gesichtslosen Füller „Into the Woods" ist die Qualität der Songs relativ gleichmäßig hoch. Was mir diesmal fehlt ist ein lupenreiner Burner wie „Mortal Share". Aber auch ohne den: INSOMNIUM untermauern den Verdacht, dass sie gegen die Göteborger Spitzenkräfte anstinken können: gegen längst ausgewimpte IN FLAMES und SOILWORK allemal.