Ein bisschen überraschend kam die Ankündigung zu „Steelhammer – Live From Moscow" aber doch, hat die Band doch 2012 bereits ein Livealbum mit dem Titel „Live In Sofia" veröffentlicht. Da die Band allerdings mit zwei neuen Gitarristen (Stefan Kaufmann und Igor Gianola wurden durch Kasperi Heikkinen und Andrej Smirnov ersetzt) unterwegs ist, die der Band vor allem Live einen ungeheuren Tritt verpasst haben, hat diese Scheibe durchaus ihre Berechtigung. Ein weiterer Grund für diese Aufnahme dürfte auch der unglaubliche Erfolg von „Steelhammer" gewesen sein. Mit dieser Scheibe sind Udo und Co. fast in allen Ländern Europas völlig verdient in den Charts gelandet. Kein Wunder also, dass es ganze fünf Titel von „Steelhammer" auf die Setlist der Liveshows geschafft haben. („Steelhammer", „Cry Of A Nation", „Metal Machine", „Stay True", „Devil's Bite"). Dazu kommen noch diverse ACCEPT Kassiker, wobei sich die Band dabei vornehm zurückhält, was ich persönlich klasse finde. Wer braucht schon zum was weiß ich wievielten Mal „Balls To The Wall" auf einem Livealbum?
Dafür hat Udo aber auch ein paar unerwartete Songs aus dem Hut gezaubert. Hätte man mich vor der Veröffentlichung nach möglichen Songs gefragt, wären „Future Land", „Go Back To Hell" oder das megageile „Trip To Nowhere" ganz bestimmt nicht auf meinem Zettel gelandet. Soundtechnisch ist „Steelhammer – Live From Moscow" ebenfalls ganz großes Kino, und der Mix zwischen Musik und Publikum könnte nicht ausgewogener sein. Natürlich gibt es von dem Konzert auch eine DVD und eine BluRay, die u.a. noch weiteres Bonusmaterial wie einen „Behind The Scene" Film enthält. Für dieses Review lagen mir jedoch nur die beiden Audio CDs vor, daher kann ich zur visuellen Umsetzung nichts sagen
Fazit: Die Energie, die bei einem U.D.O. Konzert freigesetzt wird, kommt auf „Steelhammer – Live From Moscow" perfekt zur Geltung. Wer die Band in dieser Zusammensetzung schon live gesehen hat, der kann sich beim Hören gut vorstellen, mit was für einem Spaß U.D.O. bei dem Konzert agieren. Meiner Meinung, und das habe ich auch schon bei diversen Live Reviews zu Protokoll gegeben, hatte Udo noch nie Gitarristen in seiner Band, die so gnadenlos gut harmonieren und eine solche Spielfreude an den Tag legen. Kasperi und Alexej wirken wie eine Frischzellenkur für die Band und sorgen damit dafür, dass auch Udo und Fitty zur absoluten Höchstform auflaufen. Für mich das beste Live Album von U.D.O. und eine ganz fette Kaufempfehlung.
Tracklist zu "Steelhammer - Live From Moscow":
CD 1
01. Intro
02. Steelhammer
03. King Of Mean
04. Future Land
05. Cry Of A Nation
06. Trip To Nowhere
07. They Want War
08. Never Cross My Way
09. Stranger
10. Stay True
11. In The Darkness
12. Azrael
CD 2
01. No Limits
02. Mean Machine
03. Burning Heat
04. Metal Machine
05. Devil's Bite
06. Go Back To Hell
07. Timebomb
08. Holy
09. Metal Heart
