Dark Tranquillity - Fiction

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Stil (Spielzeit): Göteborg-Melodic-Death-Metal (45:51 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media Ltd. (23.04.2007)
Bewertung: Wahnsinnig gut (9,5/10)

http://www.darktranquillity.com
http://www.myspace.com/dtofficial
http://www.youtube.com/dtofficial
Über die Schweden von DARK TRANQUILLITY muss man im Vorfeld nicht viel schreiben. Seit nunmehr mehr als 15 Jahren liefern die Musiker um Fronter Mikael Stanne melodischen Death-Metal der oberen Klasse ab und haben mittlerweile bei den einflussreicheren Bands in Schweden Platz genommen. Einen Platz, den sie sich hart erarbeitet und wohl verdient haben. 

Nun, 14 Jahre nach dem Debüt „Skydancer“ und zwei Jahre nach dem letzten Output „Character“, melden sich DARK TRANQUILLITY mit „Fiction“ wieder zurück. Und zwar gewaltig, druckvoll, melodisch und brutal. Von der ersten Sekunde an wird Vollgas gegeben und dem geneigten Hörer gezeigt wo in Sachen Melodic-Death-Metal der Hammer hängt. Shreddernde Gitarrenriffs tanzen Tango mit eingängigen Keyboardmelodien im Takt des, fast ohne Pause, ballernden Schlagzeuges und des wummernden Basses. Fronter Stanne intoniert noch deutlich kratziger als bei „Character“, überrascht bei „Misery’s Crown“ und beim mit „The Mundane And The Magic“ Finale aber auch mit cleanem Gesang, der einem intensiven Barriton gleichkommt. Bei letztgenanntem Titel bediente man sich übrigens der freundlichen Unterstüzung von THEATER OF TRAGEDY-Waldsirene Nell, die die grundlegenden Melodie des Songs um einen schönen Klang bereichert und so zu einem würdigen Finale beisteuert.

Auf „Fiction“ bringen die Mannen um Mikael Stanne ein weiteres Mal das Kunststück fertig, eingängige Melodien mit purer Energie zu verbinden und so ein mitreißendes Werk zu kreieren. Ausfälle sucht man hier absolut vergeblich, Songs wie „Nothing To No One“, „Misery’s Crown“, „Focus Shift“ und das Finale „The Mundane And The Magic“ stechen aber aus den zehn qualitativ hochwertigen Songs hervor. „Fiction“ knallt vom ersten Moment an, was auch der guten Arbeit von Produzent Tue Madsen, der bereits mit THE HAUNTED zusammen gearbeitet hat, zu verdanken ist. Vom Songwriting her ist Fiction ebenso komplex wie der Vorgänger „Character“, der für meine Begriffe ein Juwel des Göteborg-Sounds ist. Somit benötigt man hier schon den einen oder anderen Durchlauf um auch auf die Feinheiten aufmerksam zu werden.

„Fiction“ ordne ich aber noch einen Tick besser ein als „Character“. Gegenüber des Vorgängers wurde die Komplexität verfeinert, die Härte der Songs erinnert an eine moderne, erwachsene Version von „The Gallery“ aus dem Jahre 1995. Fazit: Ich hätte nie gedacht, dass die Band „Character“ noch toppen kann. Zum Glück habe ich mich geirrt. Absoluter Pflichtkauf für Fans des Melodic-Death. Anspieltips:„Nothing To No One“, „Misery’s Crown“, „Focus Shift“ „The Mundane And The Magic“