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Das 1983 veröffentlichte Album „Holy Diver“ war mit Sicherheit das erfolgreichste Album in der langen Karriere von Ronnie James DIO, was die Veröffentlichungen seiner eigenen Band DIO angeht. Und so ganz nebenbei war der kleine Mann mit der riesengroßen Stimme auch noch an Meilensteinen der Rockgeschichte von Bands wie RAINBOW und BLACK SABBATH maßgeblich beteiligt.
Diese jetzt alle im Einzelnen aufzuzählen würde definitiv den Rahmen sprengen, denn richtige Ausfälle hatte er nie dabei. Und da Songs von „Holy Diver“ seit jeher zu den Höhepunkten eines jeden DIO Gigs zählen ging er auch kein allzu großes Risiko ein, als er beschloss, dieses 22 Jahre alte Meisterwerk komplett Live darzubieten.
Für die Aufnahmen hat er sich den Auftritt im Londoner Astoria ausgesucht und neben den Songs von „Holy Diver“ wurden an diesem Abend auch die größten Hits seiner anderen Outputs gespielt, wobei „Holy Diver“ die erste CD belegt, auf dem zweiten Silberling ist dann das „Best Of“ zu hören. Neben RAINBOW Klassiker wie „Long Live Rock’n Roll“ oder „Man On A Silver Mountain“, BLACK SABBATH Meilensteinen wie “Heaven And Hell” oder „Sign Of Southern Cross“ sind auch Highlights seiner eigenen Band DIO vertreten.
Mit Doug Aldrich – guitar, Rudy Sarzo – bass, Simon Wright – drums und Scott Warren – keyboards konnte er mal wieder eine starke Band mit hervorragenden Musikern um sich versammeln, die sich seinem hohen Niveau problemlos anpassten. Und diesen hohen Standard hört man der Doppel CD auch jederzeit an, denn weder musikalisch noch von der Songauswahl her gibt es etwas auszusetzen.
Und doch hat sich meine Begeisterung schon beim ersten Durchhören etwas gelegt und ich habe noch mal auf dem Cover nachgesehen, ob da wirklich „Live“ draufsteht. Wer hat denn dieses Album abgemischt? Der Gesang von Ronnie James DIO ist wie immer genial und auch die Musiker spielen ihre Parts souverän, und an diesem Sound möchte ich auch nichts aussetzen. Aber wo bleibt die Live Atmosphäre? Wenn ich ein Live Album höre, dann möchte ich auch, dass die Atmosphäre, die Stimmung und die Begeisterung mit eingefangen wird. Und ich weiß von vielen DIO Konzerten, die ich gesehen habe, dass die Stimmung immer im oberen Bereich ist. Das kommt bei den Aufnahmen leider gar nicht rüber und ich bin ein bisschen verwundert, dass der Perfektionist Ronnie James DIO für diesen Mix die Daumen nach oben gezeigt haben soll.
Nichtsdestotrotz ist diese Scheibe für alle DIO Fans ein Pflichtkauf, weil die Songs einfach toll gespielt sind und Ronnies Stimme wie immer einfach einmalig klingt und eben das komplette "Holy Diver" Album in einem modernen Soundgewand gespielt wird. Wer allerdings bei einem Live-Album nicht auf die Live-Stimmung verzichten möchte und sich mit den Highlights von „Holy Diver“ begnügt, sollte sich lieber die Doppel CD „DIO’s Inferno – The Last In Live“ zulegen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Tolle Songs, geniale Musiker, ein hammerhartes Gitarren Solo von Doug Aldrich, göttlicher Gesang, schwacher Mix für ein Live-Album.
Warum dann trotzdem 8 Punkte? Weil die Songs immer noch im Vordergrund stehen sollten und daran gibt es bei dieser Doppel CD wirklich nichts auszusetzen.
Tracklist CD1 (60:46)
#01 Stand Up And Shout
#02 Holy Diver
#03 Gypsy
#04 Caught In The Middle
#05 Don’t Talk To Strangers
#06 Straight Through The Heart
#07 Invisible
#08 Rainbow In The Dark
#09 Shame On The Night
Tracklist CD2 (53:08)
#01 Tarot Woman
#02 Sign Of Southern Cross
#03 One Night In The City
#04 Gates Of Babylon
#05 Heaven And Hell
#06 Man On A Silver Mountain
#07 Long Live Rock’ Roll
#08 We Rock
