Tja, was soll schon groß Großes dabei rauskommen, wenn der Stimmgott schlechthin, einer der beiden besten (Heavy Rock) Gitarristen der Welt, ein Bassmonster, das seit 40 Jahren Leute wie Sir Albert von REVEREND BIZARRE, TYPE-O`s Peter Steele und tausend andere beatmet und ein Drummer, der DIO u. BLACK SABBATH den Takt vorgab, das Studio entern? Vielleicht: ein Album, das zu Unrecht floppte wie „Dehumanizer" z.B. ? Oder ein Meilenstein wie „Mob Rules" / „Heaven and Hell"?
Nach einiger Spielzeit hat man den Eindruck, dass die Beta-Version von BLACK SABBATH ihr insgesamt viertes Album dazwischen einordnen will. -- Was mal vordergründig fehlt: Eindeutig „Hits" wie "Mob Rules", "Heaven and Hell", "County Girl", "The Sign of the Southern Cross" oder gar der Nachfolger zu meinem BS-Lieblingssong „Over and Over".
Was garantiert nicht fehlt: fantastische Gitarrenarbeit (da macht denn ein kurzes Solo voller Seele auch einen zweitklassigen Song wie Bible Black zum Erlebnis), ein prinzipiell sehr guter Gesang vom Johannes Heesters des Metal, der noch immer besser / kraftvoller als 99 von 100 Nachwuchskräften ist; sowie ein Schwerstbass, der für den markanten Sound der Sabbs mindestens so wichtig war wie Iommi oder Ozzy/Dio.
Und der noch wichtiger geworden ist: Noch nie waren BLACK SABBATH, die Erfinder des Heavy Metals im Allgemeinen und des Doom im Besonderen auf so breiter Basis derart doomy. Nicht in den Anfangstagen, mal gar nicht in den 80ern. Dass mag dem Mainstream vielleicht nicht schmecken; mir macht das „The Devil You Know" zu einer positiven Überraschung; problematisch finde ich dagegen jene Stücke, die sich eher an klassischem Heavy Rock anlehnen; denen aber einfach die verve fehlt, die z.B. oben genannten 80er Originale oder die guten Tracks von DIO auszeichnet. --- Überhaupt: ein gotteslästerliches Wort zum Gesang: so beinahe-göttlich der noch immer ist... die Dynamik alter Tage kriegt Dio auf seine alten Tage so allmählich offenbar dann doch nicht mehr hin...
Für Tony Iommi und besonders Geezer Butler gilt das nicht und so entwickelt sich „The Devil You Know" trotz einiger Schwergängigkeit in den rockigen Parts nach einigen Umdrehungen zu einer ordentlichen Anschaffung, die aber mehr durch individuelle Höhepunkte als eine geschlossene Mannschaftsleistung besticht.