Stil (Spielzeit): Prog / Rock / Metal / Pop / Folklore (55:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Verycords / Sony (09.04)
Bewertung: 7 / 10
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YOSSI SASSI ist nicht nur Gitarrist der unglaublichen ORPHANED LAND und somit beinahe ein musikalischer Friedensbotschafter, sondern ab jetzt auch jemand, der solo Musik veröffentlicht (mit Hilfe von befreundeten Musikern) und auch touren wird.
Der israelische Klampfenzauberer hat mit „Melting Clocks" ein progressives Album rausgebracht, welches sich genau wie ORPHANED LAND auch an der Folklore des Nahen Ostens bedient, dafür aber eher Rock und Pop anstatt Deathmetal auf die andere Waagschale wirft. Die Scheibe ist somit einiges leichtverdaulicher als das Material seiner Hauptband. Im Info wird von einer G3-ähnlichen Tournee gesprochen, was auch absoluten Sinn macht, denn ein wenig erinnert „Melting Clocks" schon an SATRIANI, VAI und Konsorten. Vermutlich auch deshalb, weil dieses Album großteils rein instrumental daherkommt.
Aber auch die Art und Weise, wie YOSSI SASSI ab und zu seine Gitarre singen lässt und wie er die Hintergründe dafür gestaltet, erinnert mich an die Soloalben der Großmeister der melodischen Rockgitarre – nur dass die nahöstlichen Folklore-Referenzen das Ganze hier irgendwie unverwechselbar machen. Und ehrlich gesagt ist „Melting Clocks" ähnlich kommerziell machbar wie damals SATRIANIS „The Beautyful Guitar" – und damit manchmal eine Ecke handzahmer, als man es sich wünschen würde.
Neben Musikern wie Marty Friedman gibt es auch noch die ein oder andere Hilfe am Gesang, um zwischendurch mal etwas songorientierter zu klingen. Dennoch bliebt dieses Solo-Debüt über große Teile sehr proggig bis poppig und eben typisch instrumental. Wer ORPHANED LAND kennt, weiß, wie viele unterschiedliche Instrumente das dann sein dürfen.
Leider ist Yossi hier kein Wunderwerk gelungen, welches sich sofort öffnet und direkt auf Dauerrotation im Player geht – dafür aber ein Album, welches mit den unterschiedlichsten Einflüssen gespickt ist und sie dennoch höchst flüssig miteinander verbindet. Nur ein wenig mehr Biss hätte es ruhig haben dürfen. Ansonsten sei "Melting Clocks " natürlich vor allem den Technikfans ans Herz gelegt.