Within Temptation - Let Us Burn - Elements & Hydra Live In Concert

Das Jubiläumskonzert der Band wartet mit so ziemlich allem auf, was man als Fan kennt, erwartet und braucht: Eine riesige Bühne mit atemberaubendem Bühnenbild, Drachen, Feuer und zahlreichen Gastmusikern, eine ausverkauft Halle, eine gut eingespielte Band und die wirkungsvollen Vocals von Sharon Den Adel. Die Tracklist bietet ein paar kleinere Überraschungen und eine gute Mischung aus Klassikern und damals aktuellen Nummern von "The Unforgiving".

Der zweite im Package enthaltene Auftritt vom letzten Konzert Tour zum aktuellen Longplayer aus der Heineken Music Hall in Amsterdam beinhaltet ganze acht der zehn "Hydra"-Tracks - und WITHIN TEMPTATION wären nicht WITHIN TEMPTAION, wenn sie auch hier nicht wieder alles auffahren würden, was effektvoll auf eine Bühne passt. Abgesehen von ein paar Dopplungen in der Tracklist hinterlässt dabei vor allem eins einen fahlen Beigeschmack: Die On-Screen-Auftritte der Gastmusiker wie Xzibit, Howard Jones oder Tarja Turunen mögen zwar nötig sein, um die Songs möglichst gut auf die Bühne zu bringen, nehmen aber auch viel Dynamik und Spontanität, da auf beinahe jedem "Hydra"-Song ein Gastmusiker hinterm Mikro stand. Die Chance, diese Songs live anders zu präsentieren, haben WITHIN TEMPTAION leider vertan.

Über die technische Umsetzung kann man streiten. Das HD-Bild ist nicht Full-HD und lässt auch mal Klötzchen sehen, der Ton, der sowohl in Stereo als auch Dolby 5.1 (seltsamerweise auf der DVD in besserem Tonformat als auf BD) ist okay bis gut, lässt aber Bass vermissen, und das Publikum ist nicht ansatzweise so euphorisch zu hören wie auf vorherigen Live-Veröffentlichungen der Holländer. Veröffentlicht wird "Let Us Burn - Elements & Hydra Live In Concert" in verschiedenen Kombinationen: Als digitale Variante bzw. reine Doppel-CD sowie als Package mit DVD oder Blu-ray - jeweils inklusive der beiden CDs und verpackt im schicken Digibook. Die BD+2CD-Variante sollte das Maß der Dinge für Fans sein, zumal sie mit ca. 20 € nun wirklich nicht überteuert im Handel steht.

Viel Livematerial aus zwei unterschiedlichen Bandphasen wartet also auf die WT-Fans. Zwar fehlen einige der letztlich gespielten Songs auf dem Release (Antwerpen: "Never-Ending Story", "Titanium", "Summertime Sadness", "Grenade", "Memories", "What Have You Done" und "Our Farewell"; Amsterdam: "Our Solemn Hour", "Angels", "See Who I Am", "The Cross" und "Summertime Sadness"), was gerade in Bezug auf die Coverversionen sehr schade ist. Andererseits gäbe es dann noch mehr Dopplungen mit vergangenen Live-Releases. Immerhin befinden sich auch ohne die gestrichenen Nummern noch 17 Songs pro Konzert auf der Trackliste, also insgesamt 34. Vom Umfang her gibt es also keinen Grund zum Meckern.

Für Fans sollte diese Veröffentlichung auch wegen der Songs der letzten beiden Alben trotz der erwähnten Mängel Pflicht sein. Ich ziehe dennoch das opulente "Black Symphony" vor, weil das Konzert deutlich atmosphärischer und technisch ansprechender Live-Feeling ins Wohnzimmer transportierte.